Urologen Andreas Schneider und Kilian Rödder präsentieren Vorteile des Belegarztwesens

Salzhausen. Andreas Schneider, Kilian Rödder und Tim Neumann führen seit Januar 2012 eine urologische Gemeinschaftspraxis mit ambulanter Versorgung in Winsen/Luhe. Im Rahmen des kooperativen Belegarztsystems sind die drei Mediziner zusätzlich am genossenschaftlichen Krankenhaus in Salzhausen tätig. Die drei Ärzte belegen dort Betten und behandeln ihre Patienten, stehen aber in keinem arbeitnehmerähnlichen Verhältnis zu dem Krankenhausträger. Ein Versorgungsmodell, das im Ärztewesen bundesweit für Aufmerksamkeit sorgt, da es den für die wohnortnahe Versorgung der Patienten in ländlichen Gebieten drohenden Fachärztemangel überwinden hilft.

Beim heute beginnenden 115. Deutschen Ärztetag in Nürnberg werden Schneider und Rödder unter dem Titel "Kooperatives Belegarztwesen - Effektive Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung" referieren. "Wir sind im Februar von der Bundesärztekammer angesprochen worden, unsere Konstruktion vorzustellen und die Vorteile des Belegarztwesens anhand unserer Praxis herauszuarbeiten", sagt Schneider. "In so einem Plenum referieren zu dürfen, ist eine große Ehre".

Die medizinische Versorgung in Deutschland weist als Besonderheit eine sektorale Trennung zwischen der ambulanten und stationären Versorgungsebene auf. Während die ambulante Patientenversorgung im Regelfall durch freiberufliche, niedergelassene Ärzte erfolgt, wird die stationäre Behandlung durch die Krankenhäuser überwiegend durch fest angestellte Ärzte gewährleistet. "Eine effiziente und wirtschaftliche Verzahnung der ambulanten und stationären Versorgung wird nahezu ausschließlich durch uns Belegärzte gewährleistet", sagt Andreas Schneider.

Die Mediziner aus Winsen/Luhe wollen beim Ärztetag besonders auf die unabhängige, freiberufliche Tätigkeit als Belegarzt hinweisen und damit eine Abgrenzung gegenüber anderen Honorarkräften an Krankenhäusern ziehen. Auch Vorteile für die Patienten sollen genannt werden. Dazu gehören die Vermeidung von Wiederholungen bei der Diagnostik und Therapie sowie die Betreuung durch dieselben vertrauten Fachärzte vor, während und nach dem stationären Aufenthalt.