Weit ist der Weg für Schüler aus dem Osten der Samtgemeinde Elbmarsch nach Winsen. Für sie ist die Einführung eines gymnasialen Zweigs an der Marschachter Oberschule ein Geschenk - frei nach dem Grundschul-Slogan: Kurze Wege für kurze Beine. Doch über die Mini-Gymnasien mit angeblich minimal gymnasialen Angeboten rümpfen die Mitglieder des Philologenverbandes mehrheitlich die hoch getragenen Nasen.

Und dass, obwohl das Mini-Gym talentierten Kindern im ländlichen Raum eine Chance gibt. Werden sie doch oftmals von ihren Eltern auf die Realschule geschickt, obwohl sie mehr leisten könnten. Und gerade deshalb darf es keine Sparvariante dieser Schulform innerhalb der Oberschule geben. Ihre Schüler müssen die bestmögliche Ausbildung auch in kleinen Klassen erhalten, damit sie nach der Zehnten auf den Wechsel in die Gymnasien vorbereitet sind.

Statt auf das Trennende hinzuweisen, sollten sich Gymnasiale besinnen und neben den Schülern aus dem Mini-Gymnasium in Marschacht auch Realschüler der Oberschule durch die Klassen zehn bis zwölf zur Allgemeinen Hochschulreife führen. Vollumfängliche Bildungsmöglichkeiten an einem Standort sicherzustellen, sollte zum gemeinsames Ziel führen.

Auch wenn der demografische Wandel den Konkurrenzdruck erhöht, das Winsener und anderer Gymnasien werden auch in Zukunft die Schullandschaft bereichen. Darüber hinaus belebt der Wettbewerb das Geschäft und kann zu positiven Veränderungen seitens alteingesessener Gymnasien führen.