Den Antrieb des Alten Krans bauten junge Erwachsene in nur einer Woche nach

Lüneburg. Mit zwei Kubikmetern Holz, 200 Kilogramm Stahl und mehr als 20 jungen Helfern ist in der Lüneburger Bildungs- und Projektwerkstatt "Salzwerkstadt" in nur einer Woche ein Laufrad des Alten Krans entstanden. Es soll ein Blickfang für die 16 Überseecontainer der Sonderausstellung "Lüneburg, das Salzhaus der Hanse" werden.

"Mit dem Laufrad wurde der Kran früher bedient", erklärt Michael Anders, der technische Leiter der Museumsstiftung Lüneburg. Mit dem überdimensionalen Hamsterrad seien die Lasten damals auf- und abgeladen worden. Der Tischlermeister hat die Pläne für den Nachbau angefertigt. An alten Zeichnungen und dem Original-Laufrad im Kran habe er sich orientiert. "Ein paar Abweichungen gibt es schon, das nachgebaute Rad hat einen Durchmesser von vier statt fünf Metern, damit der Fluchtweg freigehalten wird."

Gebaut haben das Riesen-Rad aus Nadelhölzern 21 junge Männer und Frauen von der Jugendbauhütte Stade. Sie absolvieren derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Denkmalpflege. "Normalerweise arbeiten sie in einer festen Einsatzstelle. Das Konzept sieht außerdem sechs Seminare, wie den Bau des Laufrades, in diesem Jahr vor", sagt die Leiterin Eva Pfennig.

Die Teilnehmer sind um die 20 Jahre alt. Die meisten kamen in dem Jahr zum ersten Mal in Berührung mit dem Handwerk. "Sie haben sich gut angestellt, obwohl einige noch nie einen Hammer in der Hand hatten", sagt Schmiedemeister Ralf Meyer. Unter seiner Anleitung wurden unter anderem Nägel geschmiedet. Teilnehmerin Hannah Wullenkord meint: "Körperlich ist die Anstrengung erträglich, nur der Kopf ist am Ende des Tages ausgelaugt." Jonas Schale hat sich durch das FSJ für einen Beruf im Handwerk entschieden. "Ich möchte jetzt Zimmermann werden", sagt der 20-Jährige. Er ist stolz auf das erste selbst gebaute Laufrad. Das soll in der Ausstellung auch einen Zweck haben. "Damit wird abends die Fluchttreppe hochgezogen", sagt Michael Anders. Nach den Hansetagen wird es in die Ausstellung im Salzmuseum integriert.