Seit 24. März sind die Filialen im Lüneburger Stadtgebiet geschlossen, aber das Licht brennt. Die Mietverträge laufen Ende Juni aus

Lüneburg. Die Fensterscheiben im Ladengeschäft in der Rosenstraße 10 in der Lüneburger Innenstadt sind notdürftig mit weißen Plastikfolien beklebt, die Schilder, die von der Decke hängen, erinnern mit ihrem weißen Schlecker-Aufdruck auf blauen Grund noch an die Zeit, als an der Stelle Drogeriewaren verkauft wurden. Die Filiale ist längst geschlossen, damit hatte es Schlecker offenbar sehr eilig. Immer wieder lugen Passanten im Vorübergehen in das Innere des ehemaligen Verkaufsraums, in dem noch die alten Regale und Registrierkassen stehen und die Deckenlampe seit sechs Wochen brennt.

Als das süddeutsche Unternehmen Anfang des Jahres seine Zahlungsunfähigkeit bekannt gab, wurde eine massive Verkleinerung des Filialnetzes angekündigt, um den Konzern zu retten. Von der Schließung betroffen waren auch Filialen in Stadt und Landkreis Lüneburg. Im Stadtgebiet standen die Verkaufsstellen in der Rosenstraße und der Standort in Kaltenmoor auf der Streichliste. Der Ausverkauf endete am 24. März, seitdem sind die Läden dicht. In Kaltenmoor sind trotz der Rabatte nicht alle Produkte über den Ladentisch gegangen. Eine Lüneburgerin, die in dem Stadtteil wohnt, hat beobachtet, dass noch immer Sonnencreme und andere Produkte in den Regalen stehen. "Es sieht aus, als hätten die Mitarbeiter am 24. März einfach den Laden abgeschlossen. Aufgeräumt wurde nicht."

Das auch mehr als sechs Wochen nach der Schließung noch nicht alle Läden leer sind, bestätigt Phillip Kübber, Sprecher bei Schlecker. "Die Mietverträge in den Objekten laufen noch bis Ende Juni dieses Jahr", sagt Kübber. So lange sei noch Zeit, das Mobiliar abzuholen. Obwohl die alten Schlecker-Schilder rein optisch nicht mehr zu dem Image passen, das sich der Drogeriekonzern in seiner strategischen Neuausrichtung verordnet hat, gehörten sie doch zur Insolvenzmasse und hätten als solche ihren Wert. "Die Ladeneinrichtungen aus den geschlossenen Filialen wird nun nach und nach abgeholt und im Zentrallager untergebracht", sagte Kübber.