Die Graslandebahn des Lüneburger Flugplatzes an der Zeppelinstraße wird entgegen der ursprünglichen Planung in den nächsten drei Jahren nicht asphaltiert und nach Osten verlegt.

Lüneburg. - Am Donnerstagabend antwortete Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) im Stadtrat auf eine Anfrage der Grünen Ratsfraktion zum Absturz eines Leichtmetallfliegers im März dieses Jahres - und holte damit die Pläne für den Flugplatzumbau vorläufig vom Tisch.

Zunächst fasste Mädge die derzeitige bauplanerische Situation im Flughafengebiet zusammen: "Die Piste am Flugplatz ist sanierungsbedürftig. Aber das Geld für die Lärmgutachten, die für die Planung gebraucht werden, fehlt der Stadt. Wir müssen daher von der Asphaltierung vorläufig Abstand nehmen", sagte der Oberbürgermeister klar.

Endgültig beerdigt ist das Projekt Flugplatz für ihn damit nicht: "Wir brauchen in den nächsten drei bis fünf Jahren 250 000 Euro zur Sanierung der Landebahn, damit die Feuerwehrflugzeuge weiter starten können", sagte Mädge. Mit diesen Maschinen fliegt die Feuerwehr im Sommer Patrouille, um Waldbrände rechtzeitig zu erkennen.

Auch eine Erhöhung der Starts und Landungen an Wochenenden, gegen die Anwohner sich vehement wehren, ist für Mädge weiter in der Diskussion: "Wir reden hier von maximal 20 bis 40 Landungen am Wochenende. Realistisch sind eher 30 als 40 Flugbewegungen."

Die wollen die Anwohnern aber nach wie vor verhindern: "Der Flugplatz ist von Wohngebieten umgeben und deshalb als Standort völlig ungeeignet", sagt Dieter Lange, 1. Vorsitzender der Bürgerinitiative gegen den Fluglärm. Die Anwohner der Stadtteile Kaltenmoor, Neu- und Alt-Hagen hatten im Januar dieses Jahres einen Verein gegen die Flugplatzerweiterung gegründet. Die BI will sich mit der vorläufigen Situation nicht zufrieden geben: "Der Platz wird nahezu ausschließlich vom Lüneburger Luftsportverein genutzt. Nach unseren Informationen zahlt der Verein keine Pacht für den Platz - jetzt soll die Landebahn auch noch aus Steuermitteln saniert werden", sagt Klause Freytag, 2. Vorsitzender der BI. "Vernünftige wirtschaftliche Gründe für solche Pläne gibt es nicht. Es besteht kein Bedarf der Unternehmen - schon gar nicht am Wochenende", sagt Freytag.

Als Ursache der Kehrtwende in Sachen Flugplatz vermutet die BI einen akuten Geldmangel der Stadt. "Die EU-Mittel, die die Stadt für den Ausbau nutzen wollte, wären nicht gekommen. Förderungen aus Brüssel gibt es für so kleine Flughäfen ohne gewerbliche Nutzung nicht. Deshalb kann die Stadt die Sanierung im Moment nicht bezahlen", sagt Dieter Lange.