980 000 Euro sollen in Neubau am Hebewerk investiert werden

Scharnebeck. Die Gemeinde Scharnebeck hat sich entschieden: Sie wird in den Tourismus rund um das Schiffhebewerk investieren. Etwa eine halbe Million Menschen reisen jährlich in die Kommune, um das Schiffshebewerk zu besichtigen. Jedoch lockt im Umfeld dieser bundesweit bekannten technischen Attraktion nichts, was Besucher länger als nötig am Standort Scharnebeck hält.

Das soll sich ändern. Erste grafisch gefasste Ideen präsentierte Mirko Diederichs, Mitarbeiter des Hittbergener Architekturbüros Rabeler, in der Sitzung des Bauausschusses der Gemeinde im Gasthaus Rose. Dabei konzentrierte er sich auf das Parkplatzgelände in unmittelbarer Nähe des Hebewerks. Wo bisher nichts ist außer Asphalt und einer Imbissbude, sollen alsbald interessante Einrichtungen die Touristen zum Verweilen einladen.

Geplant ist der Bau von zwei Gebäuden. In dem kleineren von beiden werden untergebracht ein Imbiss mit Sitzplätzen für 60 Personen, ein Fahrradverleih sowie öffentliche Toiletten. Das zweite Gebäude beherbergt das von der Samtgemeinde Scharnebeck betriebene Tourist-Infocenter (40 Quadratmeter) sowie einen Souvenir-Shop (35 Quadratmeter). Ebenso einmieten will sich die Flusslandschaft Elbe mit einem Büro von 95 Quadratmetern. Die 2008 gegründeten Marketinggesellschaft für die Tourismusregion Elbe in den Kreisen Lüneburg und Harburg residiert momentan noch im Elbschloss.

Die Kosten über die zu bebauenden 420 Quadratmeter Nutzfläche bezifferte Architekt Diederich auf geschätzte 980 000 Euro. Diese große Summe würde die kleine Gemeinde nicht stemmen können, gäbe es nicht Fördermittel. "Mittel im Rahmen der Ziel-1-Förderung können in Höhe von 75 Prozent der Gesamtkosten eingefordert werden", sagt Anke Gerstenkorn, Fachfrau für die Fördermittel-Aquisition in der Samtgemeinde.

Noch bis 2013 profitiert Niedersachsen von der Strukturförderung der Europäischen Union. Im Zeitraum von 2007 bis 2013 fließen insgesamt 2,6 Milliarden zur Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums. Im günstigsten Falle verbleiben bei der Gemeinde Scharnebeck 56 000 Euro. Das komplizierte Antragsverfahren übernimmt Anke Gerstenkorn für die Gemeinde. Weil eine Vielzahl von Nachweisen geführt werden müssen. Gerstenkorn: "Dazu gehört auch der Nachweis, dass sich das Vorhaben positiv auf Beschäftigung und Wachstum der Gemeinde auswirkt. Oder dass das Vorhaben vorwiegend durch Urlauber und Feriengäste genutzt wird."