Vor einigen Tagen sind im Landkreis Lüneburg die ersten kleinen Kiebitze geschlüpft, während der Große Brachvogel noch brütet.

Lüneburg. "Jedes Nest und jeder Jungvogel sind eine gute Nachricht", sagt Elke Benecke, Landschaftsplanerin beim Landkreis Lüneburg. "Die Wiesenvogelbestände in der Region sind in den vergangenen Jahrzehnten massiv zurückgegangen."

Statt 500 Paaren brüten nur noch 50 Kiebitzpärchen, der Bestand von 100 Brachvogel-Paaren hat sich seit 1950 auf etwa sechs Paare verringert. Die Bodenbrüter nisten am liebsten im Grünland und auf Äckern, wo ihre unauffälligen Nester bei der Landwirtschaft leicht zerstört werden können. Um die bedrohten Feuchtwiesen-Bewohner zu schützen und die Artenvielfalt in der Elbmarsch zu erhalten, hat der Fachdienst Umwelt des Landkreises Lüneburg 2010 ein Wiesenvogelschutzkonzept erstellt.

Seit dem Frühjahr sind nun Matthias Koitzsch und Klaus Koerth von der Planungsgemeinschaft Marienau (PGM) in zwei Gebieten bei Echem sowie zwischen Barum und Brietlingen unterwegs. In der Vogeley bei Wittorf unterstützt die Ornithologin Gudrun Bardowicks schon seit mehreren Jahren den Wiesenvogelschutz: "Die Mitarbeiter markieren die Neststandorte von Kiebitzen und Brachvögeln mit Stangen und melden die markierten Nester den betroffenen Landwirten und der Unteren Naturschutzbehörde", so Elke Benecke.

Der Landkreis Lüneburg bespricht mit den Bauern, ob gegen einen kleinen finanziellen Ausgleich das Nest umfahren oder die Mahd verschoben werden kann, um die Brut zu schützen. "Viele Landwirte beteiligen sich freiwillig und verzichten manchmal sogar auf die Prämie", sagt Benecke. Auch der Bauernverband unterstützt das Programm.

Erste Erfolge gibt es schon: "In der Nähe von Echem haben wir sechs Kiebitz-Gelege mit rund 25 Küken gefunden und markiert", so Benecke.

Der Landkreis Lüneburg sucht weiter Partner für das Wiesenvogelschutzprogramm. Interessierte Landwirte wenden sich an Elke Benecke, Telefon 04131/613 62 oder E-Mail elke.benecke@landkreis.lueneburg.de .