Gravierende Fehlentscheidung
"Ratsmitglieder stützen Koch, SPD schweigt"
Fraktionen kritisieren Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge für den Umgang mit seinem Ersten Stadtrat
Hamburger Abendblatt 10., 12., 13. Mai
Was ist bloß im Rathaus los? OB Mädge leitet ein Disziplinarverfahren gegen seinen Stellvertreter Koch ein. Was rechtfertigt denn überhaupt diesen Schritt, waren die Fehler absehbar? Wohl kaum, sonst wäre es schließlich nicht zu einem Mietvertrag gekommen.
Hat OB Mädge sich schon mal selbst geprüft, ob er immer alles richtig macht, Fehler von der Hansestadt und seinen Bürgern fernhält? Sicher nicht! Es ist noch nicht lange her, da schnellte der Altpapierpreis in die Höhe. Ein lukratives Geschäft sah OB Mädge, preschte als Aufsichtsratmitglied der Gesellschaft für Abfallwirtschaft (GfA ) vor. Aus Medienberichten war zu entnehmen, dass der OB die Bürger im Landkreis und in der Hansestadt aufrief, die Papiertonnen mit dem blauen Deckel der GfA zu füllen und nicht die der Firma Remondis. Sogar zu einem Gerichtsprozess ist es gekommen.
Nach kurzer Zeit fiel der Altpapierpreis wieder. Die GfA hatte für eine Million Euro Abfalltonnen gekaut. Dabei hätte sich der OB mal "schlau" machen können bei Fachleuten, die mit Altpapier zu tun haben - ständig wechselt der Preis.
Herr Mädge, ihr Aufruf an die Bevölkerung und ihr weiteres Tun waren eine gravierende Fehlentscheidung.
Dies ist Grund genug, dass Sie Ihren Chefsessel räumen. Schließlich haben Sie zudem die GfA an den Rand des Konkurses gebracht. Nur mit dem Einspringen von Unternehmer Manzke konnte die GfA gerettet werden. Und jetzt begeben Sie sich schon wieder aufs Glatteis. Gegen den Willen der Anlieger in der Friedenstraße wollen sie, Herr Mädge, einen Tunnel zum geplanten Wohnprojekt "Ilmenauufer" des Investors Manzke durchboxen.
Jürgen Hempel, per E-Mail
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