Die alte Präsidiumsspitze der Leuphana Universität Lüneburg soll die neue bleiben.

Lüneburg. Nachdem Präsident Sascha Spoun seine Wahl für eine weitere Amtszeit angenommen hatte, sprach sich der Senat der Hochschule auf Basis eines neuen Antrags am Freitag auch für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem hauptamtlichen Vizepräsidenten Holm Keller über das Jahr 2012 hinaus aus. Das teilte Universitätssprecher Henning Zühlsdorff mit.

Das Gremium mache von seiner Möglichkeit Gebrauch, die Wiederwahl der hauptberuflichen Präsidiumsmitglieder ohne erneute Ausschreibung vorzunehmen. Gleichzeitig tritt der Senat ein für die Schaffung der Position eines zweiten hauptberuflichen Vizepräsidenten, der sich auf die interne Entwicklung konzentrieren soll. Dafür wird eine Findungskommission eingerichtet. Über die Entscheidung des Senats befindet nun der Stiftungsrat.

Der Senat hatte sich bereits Anfang April mit der Personalie beschäftigt und war damals zu keiner abschließenden Empfehlung gekommen. In weiteren Sitzungen diskutierten Senat und Präsident daraufhin über Möglichkeiten, das erforderliche Einvernehmen herzustellen. Ein Kompromissvorschlag aus der Mitte des Gremiums führte zu der Lösung. Danach wird Keller weiter als hauptberuflicher Vizepräsident für die Leuphana tätig sein, aber nur noch die Hälfte der Position ausfüllen. Er wird sich künftig neben Projekten in der Universitätsentwicklung vor allem auf das Projektmanagement der laufenden Großprojekte EU-Inkubator Lüneburg und Zentralgebäude konzentrieren. Ihm soll ab 2012 ein zweiter hauptberuflicher Vizepräsident zur Seite gestellt werden. Er wird dem Präsidium ebenfalls nur zu 50 Prozent zur Verfügung stehen. Diese Lösung trägt auch den Wünschen des Senats Rechnung, teilte die Universität mit.

Als Angstreaktion des Senats sehen die studentischen Senatoren die nunmehr gefundene Einigung. "Wir werden die Sitzung juristisch prüfen lassen", sagte die studentische Senatorin Daniela Steinert nach der Sitzung. Überlegungen dazu hatte es schon vor dem letzten Sitzungstermin gegeben. "Die Entscheidung ist nicht als ein Votum für Holm Keller zu verstehen, sondern als Angstreaktion des Senats auf Spouns drohenden Rücktritt. Er hat, nachdem er die Wahl angenommen hat, erneut sein Amt vom Verbleib Holm Keller abhängig gemacht", erklärte Steinert der Lüneburger Rundschau.