Viele fühlen sich ausgegrenzt, nicht hinreichend informiert über das, was sich in diesen Wochen im Senat der Universität abspielt.

Der Schweigebann, den Sascha Spoun über das Gremium gelegt hat, führt zu tiefen Verwerfungen an der Leuphana. Medien berichten inzwischen bundesweit über das Desaster, das der Präsident im Kollegium und unter den Mitarbeitern der Hochschule damit angerichtet hat.

Mit der strikten Weigerung, ein demokratisch zustande gekommenes Wahlergebnis zu akzeptieren, hat er für eine Spaltung der universitären Öffentlichkeit gesorgt, die womöglich nicht mehr so leicht aus der Welt zu schaffen sein wird. Wer nicht für meinen Vize ist, ist gegen mich - diese Haltung können immer weniger Menschen in der Öffentlichkeit verstehen. Spoun ist wiedergewählt, er hat die Wahl angenommen - weshalb soll sein Vize das reguläre Verfahren einer Stellenausschreibung jetzt nicht wie jeder andere Bewerber um diese Position durchlaufen können?

Einmal mehr wird deutlich, dass man im Präsidium unterschätzt, wie viel Wert in unserem Gemeinwesen auf ein offenes, demokratisches Verfahren gelegt wird. Nicht nur die studentischen Senatoren pochen auf die Einhaltung der Regeln, die diese Universität sich selbst gegeben hat: wer die Mehrheit hat, ist gewählt. Jeder andere ist es eben nicht.

Und einmal mehr wird auch deutlich, wie unheilvoll die Machtkonzentration in Händen des Präsidenten durch das neue niedersächsische Hochschulgesetz sich auswirken kann. In Hannover sollte man allmählich begreifen, dass es an der Zeit ist, aus den Vorgängen in Lüneburg zu lernen.