Fachtagung in Lüneburg zum Thema Inklusion in Kindertagesstätten und Grundschulen. Land fördert Modellversuch

Lüneburg. Bei der Fachtagung "Gemeinsam von Anfang an - Inklusion in Kindertagesstätten" sagte Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann: "Die frühkindliche Bildung ist ein besonders wichtiges Anliegen, denn mit ihr wird das Fundament für lebenslanges Lernen gelegt."

Rund 450 Teilnehmer waren nach Lüneburg gekommen, um Vorträge und Seminare zu besuchen. Die Themen reichten von menschenrechtlichen Grundlagen bis hin zu Praxisbeispielen von Tageseinrichtungen für Kinder. Im Mittelpunkt der Tagung stand das Modellvorhaben "Gemeinsame Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderung unter drei Jahren".

Das Projekt umfasst landesweit 185 Plätze. Für den zusätzlichen Aufwand wird für jedes Kind eine Pauschale von 1400 Euro gezahlt. Das Kultusministerium hat darüber hinaus diesen Modellversuch mit einer Million Euro ausgestattet. Die Regierungsfraktionen haben beschlossen, das Budget um weitere 700 000 Euro im kommenden Jahr zu erhöhen, so Althusmann.

"Niedersachsen hat sich bereits vor Jahren auf den Weg gemacht, Kinder mit und ohne Behinderung, sowie Kinder unterschiedlicher Herkunft und Prägung gemeinsam zu bilden. Durch das Modell wird eine gemeinsame Bildung und Erziehung von Anfang an möglich. Das Kind und dessen Wohl müssen im Mittelpunkt aller Überlegungen stehen."

Ab dem 1. August 2013 haben alle Kinder schon ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf ein Betreuungsangebot. Das Land investiert nach Angaben des Kultusministeriums bis 2013 insgesamt mehr als 462 Millionen Euro in einen bedarfsgerechten Ausbau von Kindertageseinrichtungen.

Der Ausbau des gemeinsamen Unterrichts in den Schulen erfolgt in regionalen Konzepten. So hätten im Schuljahr 2009/10 für die sonderpädagogische Grundversorgung an den öffentlichen Grundschulen insgesamt rund 12 500 Lehrerstunden von Lehrkräften für Sonderpädagogik zur Verfügung gestanden, so Althusmann.