Für die Töchter der Stadt Lüneburg erwartet Mädge in Zukunft, dass sie sich bei ihren Stromlieferverträgen ebenfalls für Ökostrom entscheiden.

Lüneburg. "Wie die Mutter, so die Tochter", sagte Mädge. "Der Abnehmer hat es in der Hand, welchen Strom er beziehen will. Aufgabe der Politik ist es, mehr erneuerbare Energien vorzuhalten." Die Gesundheitsholding hat ihre Entscheidung noch nicht getroffen. Der Konzern bezieht unter anderem für Klinikum, Krankenhaus, Schwimmbad und Pflegeheim zurzeit Strom von den Stadtwerken Augsburg über einen konventionellen Vertrag - laut Sprecherin Angela Wilhelm allerdings mit einem "überproportional hohen Anteil an Ökostrom". Wie die nächste Ausschreibung 2012 laufen wird, beraten die Verantwortlichen laut Wilhelm in der kommenden Woche.

Die Lüneburger Wohnungsbaugesellschaft (Lüwobau) steckt zurzeit im Gesamtvertrag der Stadt mit E.on-Avacon, prüft nach Angaben ihrer Geschäftsführerin Heiderose Schäfke aber für nächstes Jahr eine eigene Ausschreibung. Ökostrom stehe dabei zur Prüfung, sei aber nicht gewiss. Schäfke: "Ich muss für meine Mieter wirtschaftlich einkaufen. Wir haben ohnehin einen geringen Stromverbrauch, da es sich lediglich um die Hausflurbeleuchtung handelt." Selbst erzeugt die Lüwobau auch erneuerbare Energie: Zwei Photovoltaikanlagen und ein Blockheizkraftwerk stehen bereits, zwei weitere Kraftwerke sind laut Schäfke geplant. Die erzeugte Energie speist die Lüwobau ins Netz ein.

Die Luna Lüneburg, für den Betrieb der Straßenlaternen zuständig, bezieht zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien - und zwar nicht von E.on-Avacon, obwohl die Gesellschaft zu 49 Prozent E.on-Avacon gehört. Ein Konkurrent hatte das Bieterverfahren gewonnen. Die Abwassergesellschaft Lüneburg (AGL) versorgt sich nach Angaben von Geschäftsführer Günter Hauschildt nahezu selbst: "Wir haben im Klärwerk ein Blockheizkraftwerk, das größte im Landkreis. Damit beheizen unsere sämtlichen Gebäude, außerdem produzieren wir Strom." Produziert die AGL zu wenig Strom, kauft sie ihn dazu - und zwar über den Vertrag der Stadt mit E.on-Avacon.