Der Landkreis Lüneburg startet eine Qualitätsoffensive in 46 seiner kommunalen Kinderbetreuungseinrichtungen.

Diese Initiative kann sicherlich als Reaktion darauf verstanden werden, dass nach dem Pisa-Schock nun auch höhere Anforderungen an die Einrichtungen für Vorschulkinder gestellt werden.

Das macht auch Sinn, denn das Image der Kindertagesstätten hat sich in den vergangenen Jahren rasant verändert. Aus Betreuungsanstalten sind Bildungseinrichtungen geworden. Frühkindliche Bildung heißt das Zauberwort für viele Eltern und Pädagogen. Andere Länder sind in diesem Bereich viel weiter. In Frankreich hat sich das Prinzip der "école maternelle" schon seit vielen Jahrzehnten erfolgreich durchgesetzt.

Die Notwendigkeit zum Umdenken haben auch die Erzieherinnen im Landkreis Lüneburg erkannt. Ihr Engagement ist lobenswert, denn für das Qualitätsmanagement werden weder zusätzliche Stellen geschaffen, noch die Bezüge der Mitarbeiterinnen erhöht. Die gemeinsame Suche nach neuen Wegen, um Kinder optimal zu fördern, findet nach Dienstschluss in der Freizeit statt. In einem Kompetenzpool sollen Expertenkenntnisse für alle Kitas im Landkreis zugänglich gemacht werden.

Auch für die Kommunen lohnt es sich, das ehrgeizige Projekt zu unterstützen. Gerade in Konkurrenz zur nahen Großstadt, muss der ländliche Raum mit qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung punkten, um für junge Familien attraktiv zu sein.