Sie ist der ganze Stolz der Ultraleichtgruppe des Luftsportvereins Lüneburg: die rote Ikarus C22.

Lüneburg. Ursprünglich mit einem etwas behäbigen, dafür umso durstigeren Zweitaktmotor und zwei Zylindern ausgestattet, haben die Männer sie mit einer BMW-Maschine aufgepeppt. Die kleine Rote war gestern der Hingucker des Flugplatzfests.

Geflogen wurde sie von Ulf Kley (65), seit 18 Jahren Hobbypilot. "Ich wollte den Schein machen, bevor ich 50 bin", erzählte er. "Ich war 48." Die umgebaute Ikarus ist seine Liebste: "Sie verbraucht nur noch die Hälfte und ist viel leiser als vorher." Besucher konnten sich davon überzeugen. Wer wollte, konnte auch mit Ulf Kley und der Ikarus in die Luft gehen.

Bis zu 4000 Besucher kamen in den vergangenen Jahren, wenn die Flieger zu ihrem jährlichen Fest luden. Wegen des wechselhaften Wetters waren es gestern zwar weniger, "aber wir hatten Schlimmeres befürchtet", sagt der zweite Vorsitzende Richard Meier.

Diskussionen um eine Verlegung des Flugplatzes oder gar Schließung und den Umzug von Piloten und Maschinen nach Uelzen zeigte sich Meier dem Abendblatt gegenüber ablehnend: "Der Uelzener Verein kann nicht unsere 105 Mitglieder aufnehmen, dafür reichen die Kapazitäten dort nicht." Seine Einschätzung zur Zukunft des Lüneburger Flugplatzes: "Wenn er an dieser Stelle nicht erhalten bleibt, wird Lüneburg in den nächsten 30 Jahren keinen Flugplatz mehr haben."