Uni Lüneburg baut CO2-Melder in Seminarräume. Dafür gibt es eine Auszeichnung

Lüneburg. Stickige Seminarräume haben schon so manchem Studierenden die Konzentration geraubt. Die Leuphana Universität Lüneburg schafft mit so genannten CO2-Ampeln Abhilfe. Diese Geräte messen den Anteil an Kohlenstoffdioxid in der Luft eines Raumes und zeigen mit Hilfe von Signallichtern an, wann dringend wieder gelüftet werden sollte.

Mit dieser Idee konnte der Leuphana-Arbeitskreis Umwelt auch beim Bundeswettbewerb "Deutschland - Land der Ideen" punkten. Heute Vormittag wird die Umweltkoordinatorin der Leuphana Universität, Irmhild Brüggen, den Preis als "Ausgewählter Ort" entgegen nehmen.

Die CO2-Ampel meldet nicht nur Mief. "Wir haben zwei Effekte: neben der besseren Raumluft sparen wir Energie durch konsequentes Stoßlüften ein", nennt Irmhild Brüggen die Vorteile der Ampel. Besonders im Winter werde viel Energie verbraucht, weil in den Seminarräumen bei eingeschalteter Heizung mit gekippten Fenstern gelüftet wird. Ein echter Luftaustausch ist dadurch nicht möglich. Werden die Fenster dagegen nur für kurze Zeit weit geöffnet und die Thermostate auf Null gedreht, verliere der Raum kaum an Wärme. Die CO2-Ampel zeige sofort an, wann die Fenster wieder geschlossen werden können. Im Winter könnten mit diesem konsequenten Lüften zwischen 10 und 20 Prozent Energie eingespart werden, sagt Brüggen.

Die Auszeichnung als "Ausgewählter Ort" habe zwar nur einen ideellen Wert. "Trotzdem freuen wir uns über den Preis", sagt Irmhild Brüggen. Für die Leuphana-Universität ist die Auszeichnung beinahe schon eine Sache der Gewohnheit: Bereits zum dritten Mal geht ein Preis nach Lüneburg.

Die Preisverleihung ist gleichzeitig Auftakt der eintägigen Tagung "Sustainability University" - unter anderem mit Fachvorträgen zu weiteren Umwelt-Projekten an der Leuphana Universität. "Die CO2-Ampeln sind nämlich nur ein Baustein von vielen", sagt Irmhild Brüggen.

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema an der Uni. Seit dem Jahr 2000 verfolge die Leuphana eine ambitionierte Strategie zur Verminderung von klimarelevanten Treibhausgasen durch Reduktion des Energieverbrauchs und des klimawirksamen Verkehrs. Ein Beispiel ist das Solarprojekt, das von Studenten und Mitarbeitern der Universität ins Leben gerufen wurde und im Jahr 2005 zum Bau einer innovativen Solarstromanlage aus unterschiedlichen Photovoltaikmodulen führte.

"Deutschland - Land der Ideen" ist die gemeinsame Standortinitiative der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft, vertreten durch den Bundesverband der Deutschen Industrie. Ziel der Initiative ist es, im In- und Ausland ein Bild von Deutschland als innovatives, weltoffenes und leistungsstarkes Land zu vermitteln. Schirmherr der Initiative ist Bundespräsident Horst Köhler.