32 familienfreundliche Firmen aus Lüneburg und Harburg ausgezeichnet

Winsen. Wegen anhaltend geringer Geburtenraten wird sich Fachkräftemangel künftig in den Unternehmen bemerkbar machen. Und gut ausgebildete Männer wie Frauen werden sich bei der Wahl ihres Arbeitgebers nicht nur an dessen Gehaltsangebot orientieren, sondern auch an seinen Arbeitszeitangeboten. Die sollten möglichst flexibel und damit "familienfreundlich" sein. Denn wenn Männer und Frauen arbeiten, müssen sie auch Gelegenheit haben, ihre Kinder in die Krippe, in den Kindergarten, oder zum Arzt bringen zu können. Da häusliche Pflege älterer Familienangehöriger ebenfalls zunimmt, ist auch auf diesem Feld Arbeitszeit-Flexibilität gefragt.

Dass sich bereits viele Chefs auf die Veränderungen am Arbeitsmarkt und auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter eingestellt haben, beweist die Aktion "Familiensiegel" oder kurz "FaMi-Siegel", die für die Region Nordost-Niedersachsen von der IHK Lüneburg-Wolfsburg, der Handwerkskammer, dem DGB, dem Arbeitgeberverband und dem überbetrieblichen Verbund Frau & Wirtschaft Lüneburg/Uelzen initiiert worden ist. 32 Unternehmen aus Lüneburg und den Landkreisen Uelzen und Harburg beteiligten sich bislang an einer Fragebogenaktion, erreichten allesamt mehr als die geforderte Punktzahl und wurden jetzt als "familienfreundliches Unternehmen" mit einer Urkunde und dem "FaMi-Siegel" ausgezeichnet.

Alle Teilnehmer stellten sich am Mittwoch in Winsen vor. Kuhse-Geschäftsführer Matthias Meyer-Seitz machte deutlich: "Auch ich habe Kinder und Betreuungsverpflichtungen. Wir haben bereits seit 2005 eine Betriebsvereinbarung getroffen, für flexible Arbeitszeitmodelle, für Kinder- und auch für Altenbetreuung."

Andreas Kirschenmann, Prokurist bei Gastroback in Hollenstedt: "Wir bieten Mitarbeitern bei Bedarf auch die Gelegenheit von zu Hause aus mit dem PC zu arbeiten oder sie können ihre Kinder auch mit in die Firma bringen. Uns ist bewusst, dass Familie ein großer Bereich im Leben ist und in der Regel vor der Firma rangiert. Man muss den Mitarbeitern Gelegenheit bieten, beides zu schaffen ohne einen Burnout zu erleiden."

Sönke Feldhusen, Leiter Starthilfe und Unternehmensförderung bei der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg: "Der Fachkräftemangel wird uns in zehn bis zwanzig Jahren richtig treffen. Mitarbeiter durch flexible Lösungen im Unternehmen zu halten spart auch Geld." Mehr Informationen im Internet informieren.

www.famisiegel.de