Landkreis Lüneburg wertet privates Partnerschafts-Projekt als Erfolg. Einsparung aber geringer als erwartet

Lüneburg. - Das erste Public-Private-Partnership-Projekt (PPP) des Landkreises Lüneburg ist abgeschlossen. Nach den bislang ausgewerteten Erfahrungen wird die Kreisverwaltung wohl auch in Zukunft auf das PPP-Modell setzen. "Beim Bau des Gymnasiums Bleckede konnten wir nicht nur Geld, sondern auch Zeit sparen", sagte Detlef Beyer vom Fachdienst Gebäudewirtschaft im Ausschuss für Hochbau und Energiesparmaßnahmen.

Die Planung, schlüsselfertige Errichtung und Finanzierung des 2008 eingeweihten Gymnasiums hatte die Kreisverwaltung zum Pauschalfestpreis an einen privaten Partner vergeben, anstatt diese Schritte - wie sonst üblich - in Eigenregie zu realisieren. Das hat zwar die Kosten gesenkt, aber nicht im erwarteten Maß.

Knapp 90 000 Euro konnten dem Steuerzahler auf diese Weise gespart werden, das entspricht 1,5 Prozent der ursprünglichen Bausumme. Während der Planungsphase war noch die Rede davon, bis zu sieben Prozent der Kosten einzusparen. Das wären rund 490 000 Euro gewesen. Allerdings wurden bei dieser Rechnung die Finanzierungs- und Nebenkosten nicht mit einkalkuliert. Höhere Zins- und Abstimmungskosten ließen die Einsparungen weiter schrumpfen.

Auch die intensive Einbindung heimischer Firmen ist nur bedingt gelungen. Zwar wurden für jedes Gewerk auch Angebote von regionalen Betrieben eingeholt, doch konnten sich diese häufig nicht gegen die Mitbewerber durchsetzen. Die eingereichten Angebote waren teilweise zu teuer. Auch hatten viele einheimische Betriebe nicht die Kapazitäten für ein derart umfangreiches Projekt.

Für Fachdienstleiter Detlef Beyer ist der Schulbau aufgrund der kurzen Planungs- und Bauzeit von zwölf Monaten und der unterschiedlichen Entwürfe trotzdem ein Erfolg. "Es ist ein Ideen-Wettbewerb entstanden", sagt Beyer. Fünf Bieter hatten sich in der Schlussrunde noch beteiligt.

Die Abkürzung PPP steht für "Public Private Partnership, also "Öffentlich-Private Partnerschaft". Eine ursprünglich hoheitliche Aufgabe, in diesem Fall Planung, Bau und Finanzierung einer Schule, wird dabei an private Investoren gegeben. Über eine Miete wird deren Investition zurückgezahlt.

"Dieses Verfahren lohnt sich allerdings erst ab einem Investitionsvolumen von etwa drei Millionen Euro", sagt Kreissprecherin Kathrin Peters. Darum sei der zweite Bauabschnitt des Gymnasiums in Bleckede zurzeit konventionell ausgeschrieben.