Wentorf. Kathrin Schöning entscheidet die Wahl klar für sich. Der bisherige Amtsinhaber Dirk Petersen zeigt sich enttäuscht.

Mit so einem eindeutigen Ergebnis hatten nur wenige gerechnet. Hinter den Kulissen liefen schon die Planungen für eine Stichwahl. Doch im ersten Wahlgang setzte sich die Verwaltungsfachfrau aus dem Reinbeker Rathaus Kathrin Schöning (39) mit 59 Prozent klar gegen ihre beiden Mitbewerber durch. Amtsinhaber Dirk Petersen (65) kam auf 22,9 Prozent, der in Wentorf bislang politisch unbekannte Maurice Küchenmeister (27) erreichte 18,1 Prozent.

„Dieses klare Ergebnis hat mich selbst überrascht“, sagt eine glückliche Kathrin Schöning. Sie wird am 1. April die Leitung der Verwaltung im Wentorfer Rathaus übernehmen. Bis dahin bleibt Dirk Petersen im Amt.

„Alles auf einmal ist nicht zu schaffen. Ich habe auch keinen Zauberstab“

Dennoch wird sich Kathrin Schöning nicht zurücklehnen und sich schon jetzt auf ihre zukünftige Arbeit vorbereiten: „Ich möchte unbedingt meine Mitarbeiter kennenlernen und mit der Politik eine Prioritätenliste der zukünftigen Projekte erstellen.“ Sie hat dabei unter anderem den Neubau des Feuerwehrgerätehauses, die Suche nach einem neuen Standort für die Kita Lütte Lüd und die Sportstättenerweiterung im Blick. „Alles auf einmal ist nicht zu schaffen. Ich habe auch keinen Zauberstab“, sagt Schöning.

Das weiß auch Herbert Ahlers, Vorsitzender des SC Wentorfs, der gestern Abend im Rathaus als einer der ersten gratulierte: „Ich bin froh, dass es jetzt einen Führungswechsel im Rathaus gibt. In den vergangenen Jahren haben viele Projekte gestockt.“

Der unterlegene Maurice Küchenmeister denkt über einen Eintritt in die Feuerwehr nach

Dirk Petersen zeigte sich enttäuscht: „Für mich war das ein Traumjob. Ich hätte die Gemeinde gern noch weitere sechs Jahre gestaltet“, sagt der Wentorfer.

Auch PR-Profi Maurice Küchenmeister hatte sich mehr erträumt. „Ich hoffe, dass Frau Schöning die Erwartungen der Wähler erfüllt.“ Er kündigt an, sich weiter für Wentorf engagieren zu wollen. Er denkt über einen Eintritt in die Feuerwehr nach und über eine Mitarbeit in der Fraktion Zukunft Wentorf. Küchenmeister: „Wenn Frau Schöning mit ihrer Arbeit enttäuscht, dann trete ich in sechs Jahren wieder zur Wahl an.“

Die Wahrscheinlichkeit, dass es erneut zu einer Blockade in der Gemeindevertretung ist nach dieser Wahl eher unwahrscheinlich: Alle vier großen Fraktionen haben die Wahl-Dassendorferin Kathrin Schöning unterstützt und feierten mit ihr gestern Abend. Die Wahlbeteiligung lag bei 46,2 Prozent.