Anklage wegen fahrlässiger Tötung

Nun ist es offiziell: Der Lkw-Fahrer, der die Reinbeker Schülerin Sarah Mäckel am 14. Mai in einen tödlichen Unfall an der Schönningstedter Straße verwickelte, war viel zu schnell unterwegs. Nach Berechnungen des Dekra-Gutachters war der 52-Jährige mit 82 km/h auf den Grünsteifen geraten. Das Reinbeker Ortseingangsschild hatte er da schon mehrere Hundert Meter hinter sich gelassen. Als sein Fahrzeug gegen ein Verkehrsschild prallte, zeigte der Tacho noch Tempo 70. Mit Tempo 64 krachte er wenig später in den Ampelmast, an der die Schülerin auf dem Nachhauseweg stand. Reinbeks Polizeichef Eggert Werk ist sicher: "Bei dieser hohen Geschwindigkeit war es für den Fahrer nicht mehr möglich, sein Fahrzeug unter Kontrolle zu bekommen."

Warum der Fahrer überhaupt auf den Grünstreifen geraten ist, steht indes immer noch nicht fest. Er war weder alkoholisiert noch telefonierte er. "Bislang hat sich der Fahrer der Polizei gegenüber nicht zum Unfallhergang geäußert", so Eggert Werk. Fest steht, dass sich der 52-Jährige aufgrund der überhöhten Geschwindigkeit vor Gericht wegen fahrlässiger Tötung verantworten muss.

Derzeit laufen Bemühungen, den Schulweg in Schönningstedt sicherer zu machen, auf Hochtouren. Dies wäre auch im Sinne von Sarahs Eltern. Sie haben bereits mit der Stadt Gespräche geführt und überlegt, welche Maßnahmen ergriffen werden könnten. Dass an dieser Stelle generell gerast wird, kann die Polizei nicht bestätigen. Bei zweistündigen Geschwindigkeitskontrollen waren nur zwei Fahrer schneller, aber immer noch langsamer als 60 Kilometer pro Stunde unterwegs.

Was kann trotzdem getan werden? Denkbar wäre beispielsweise, den Sensor für die Fußgängerampel nicht direkt am Ampelmast anzubringen, sondern ein Stück nach hinten versetzt. Der Vorteil: Kinder oder andere Passanten stünden nicht direkt an der gefährlichen Fahrbahnkante, bevor sie die Straße überqueren. Eggert Werk kann sich zudem eine Verkehrsinsel vor der Einmündung Oher Straße vorstellen, die die Fahrbahn verengt und den Verkehr abbremst. Ebenso wäre das Versetzen des Ortsschilds eine Überlegung wert. "Das steht sowieso falsch. Denn ein Ortseingangsschild geht immer mit Bebauung einher. An der Stelle, wo es jetzt steht, sind aber noch Felder, das nimmt keiner ernst." Zudem wird über ein rot-weißes Absperrgitter an der Ampel nachgedacht.