Wentorf (st). Ob Wentorf, Glinde oder Reinbek: Das Interesse an der Regelung der Straßenbaubeiträge geht weit über die Ortsgrenzen hinaus.

Die Wentorfer Gemeinde will ihre Satzung überdenken. Dazu hat sie sich drei Fachleute in den Liegenschaftsausschuss eingeladen. Nach Prof. Dr. Arndt, Fachanwalt der Kanzlei Weißleder und Ever, und Jürgen Spahl, Bürgermeister aus Rednitzhembach in Mittelfranken, folgt jetzt an diesem Donnerstag Reimer Steenbock, Gesellschafter der Gekom (Gesellschaft für Kommunalberatung und -entwicklung mbH) in Reinbek.

Steenbock ist unter anderem Experte, was die Möglichkeit wiederkehrender Beiträge für den Straßenausbau angeht, die der Landtag Schleswig-Holsteins im Februar 2012 als Alternative zu den einmaligen Straßenbaubeiträgen der Anlieger beschlossen hat. "In Wentorf würden vermutlich alle Straßen der Gemeinde zu einem Abrechnungssystem zusammengefasst", erklärt Steenbock. Man würde wohl einen Beitrag ermitteln, der sich aus den durchschnittlichen Straßenbau-Investitionen über einen Zeitraum von fünf Jahren errechnet, abzüglich des Gemeindeanteils und umgelegt auf alle Anlieger. Sie würden demnach jedes Jahr den gleichen, wesentlich geringeren Beitrag leisten.

Die Anlieger könnten die Kosten einplanen, und auch die Gemeinde könnte ein Ausbau-Konzept erstellen. "Die Gemeinde müsste sich nicht ständig rechtfertigen, man hätte eine ganz andere Diskussionsgrundlage", erläutert der Reinbeker, der die Wentorfer Straßen aus eigener Anschauung kennt. Näheres will er am Donnerstag ausführen.

Hans-Joachim Hass (UWW), Vorsitzender des Liegenschaftsausschusses, erklärt: "Ziel ist, dass wir uns überlegen, ob wir bei unserer jetzigen Satzung bleiben wollen, nachdem wir alle Sachverständigen gehört haben." Seit 2009 werden Grundeigentümer in Wentorf an den Ausbaukosten ihrer Straße beteiligt. Je nachdem, ob ihre Adresse als Anlieger-, Erschließungs- oder Hauptstraße klassifiziert ist, zahlen sie einen Anteil zwischen 20 und 53 Prozent der Kosten.

Zuhörer aus Wentorf sollen nach dem Vortrag in einer Einwohnerfragestunde die Möglichkeit erhalten, Fragen zu stellen. Die Sitzung beginnt um 19 Uhr im Rathaus, Hauptstraße 16.