Berliner Landstraße: “Meyer's Café“ und benachbartes Gebäude sollen einem Geschäftshaus weichen

Seit fast 100 Jahren prägt es die Ortsmitte, gab auch dem Kreisel seine ovale Form: "Meyer's Café", vorher "Gasthaus Voss". Doch jetzt gibt es neue Pläne für das Grundstück und das jenseits des Durchgangs zum Casinopark; dort steht ein kleinere Bau, der unter anderem die "Imbiss Oase" beherbergt. Die Eigentümer wollen die bestehenden Gebäude abreißen und das Gelände neu bebauen lassen. Dieter Meyer (72), Inhaber des Traditionslokals, sucht schon seit vier Jahren einen Käufer für das Café, um in den Ruhestand zu gehen. Deshalb steht er neuen Ideen offen gegenüber.

Das andere Haus ist laut Projektentwickler Christian Ahrens "nicht gerade ein Blickfang". In einem ersten Bebauungsvorschlag präsentiert er jetzt ein dreigeschossiges Geschäftshaus plus Staffelgeschoss und Tiefgarage sowie weiteren Parkflächen. "Das ist eine Chance, die Ortmitte neu zu gestalten", appelliert Ahrens an die Politik. "Wentorf sucht hier schon seit Jahren nach einer neuen Lösung."

Laut Bebauungsplan ist dort zwar Gewerbe, aber kein Lebensmittelhandel erlaubt. Im Gespräch ist der Drogeriemarkt Budnikowsky, der sich gern vergrößern will. Deshalb würden die Investoren laut Ahrens gern auf einer Grundfläche von 1020 Quadratmetern bauen. "Das geht um 120 Quadratmeter über die bisher erlaubte Fläche hinaus", räumt Ahrens ein. Wichtig seien außerdem neue Stellplätze, die im B-Plan so nicht vorgesehen sind.

Im ersten Entwurf sind auf dem Gelände des Cafés 35 Parkplätze eingezeichnet, auf Höhe der Berliner Landstraße 4-6 ist das Baufenster für das Geschäftshaus eingeplant. Eine Zufahrt ist von der Rückseite geplant. Die Anlieferung für die Ladenräume soll auf der Rückseite des Gebäudes erfolgen. Der Durchgangsweg soll als Sonderfläche erhalten bleiben.

Die Mitglieder des Planungsausschusses werten es positiv, dass an dieser Stelle endlich etwas passiert. "Aber uns ist wichtig, dass es kein Schnellschuss wird", sagt Dr. Thomas Peters (CDU), stellvertretender Vorsitzender des Gremiums. "In dieser Form ist uns das Vorhaben zu groß und zu wuchtig." Ahrens will die Anregungen aufnehmen und das Projekt weiter entwickeln.