Investitionen von 561 000 Euro nötig

Die Wahl der weiterführenden Schule fällt in Wentorf eindeutig aus: 71 Prozent aller kleinen Wentorfer besuchen nach der Grundschule das Gymnasium. Derzeit werden dort etwa 1230 Schüler unterrichtet. Laut Schulentwicklungsplanung sollen es durch die Bevölkerungsentwicklung ab 2018 weniger Schüler werden. Die Politiker sind sich einig: Dennoch soll die Schule auch künftig konkurrenzfähig bleiben. Deshalb arbeitet seit Mai eine Arbeitsgruppe aus Eltern, Lehrern und Vertretern der Verwaltung daran, ein Zukunftskonzept für das Gymnasium zu entwickeln.

"Das Gymnasium soll zwar nicht weiter wachsen, aber zukunftsfähig bleiben", sagt Bürgermeister Matthias Heidelberg. Dafür müsste die Gemeinde nicht mehr in die Bauten, dafür aber in die Technik der Schule investieren. Darüber entscheidet ab Montag, 21. Oktober, die Politik.

"Das kostet viel Geld", räumt Heidelberg ein. "Aber allen in der AG ist klar, dass wir das finanziell nicht in einem Wurf leisten können. Das werden wir in drei, vier Jahren wuppen müssen." Für Wentorfs Bildung bedeute es aber einen Riesenschritt: Bis 2017 belaufen sich die Gesamtkosten auf 561 000 Euro. Deshalb soll das Konzept "Modernes Klassenzimmer", das mittlerweile zum Konzept für ein zukunftsfähiges Gymnasium geworden ist, Schritt für Schritt umgesetzt werden. Die AG stellt das Konzept am 21. Oktober ab 19 Uhr dem Bürgerausschuss im Rathaus vor.

Den größten Posten für den "Modernen Klassenraum" macht das "Galneoboard" aus, eine interaktive Tafel, die wie ein riesiges Smartphone-Display funktioniert. Eines würde etwa 5500 Euro kosten. Im Kinderzentrum gibt es sie bereits. Hinzu kämen vier mobile Tablet-Geräte pro Klasse für etwa 1600 Euro, W-Lan-Empfang in der gesamten Schule für 1950 Euro sowie ein passendes Audio- und Video-System für 200 Euro. Passendes Mobiliar mit abschließbaren Schrankfächern für Schüler, Lehrer und Geräte, Pinnwand und ein neuer Anstrich runden das Bild ab. Insgesamt würden sich die Kosten pro Klasse auf 14 490 Euro belaufen. Außerdem sollten noch einige Fachräume für Kunst, Musik, Darstellendes Spiel, Physik, Chemie und Biologie nachgerüstet werden.

Ein weiterer Baustein für die Zukunft ist die Erweiterung der Cafeteria im heutigen Atrium mit 120 Plätzen. Denn die Anzahl der ausgegebenen Essen durch die Kochmütter des Elternvereins hat sich mittlerweile auf 200 pro Tag verdoppelt. Der Zubau des Innenhofes würde etwa 335 000 Euro kosten.

Für Irritationen hatte in der vergangenen Gemeindevertretung gesorgt, dass die Verwaltung ein Unternehmen beauftragen wollte, die Datenleitungen zu legen, ein Beschluss dafür aber noch nicht gefasst worden war. "Das haben wir mittlerweile in Gesprächen mit den Fraktionen geklärt", sagt Heidelberg. "Diese Leitung ist eine von dreien. Sie ist der Grundstein für das Gesamtprojekt", erläutert er. "Wir hätten sie ohnehin gebraucht, unabhängig davon, für welche Ausstattung sich die Politik entscheidet."