Erfolg: Leser und Organisator sind begeistert

Zwei Dinge hat Hans-Henning Schröder jetzt immer dabei, wenn er sich auf den Weg zu einem seiner beiden Wentorfer Fahrrad-Lager macht: ein Fläschchen Kriechöl und einen kleinen Hammer. Damit löst er fest sitzende Muttern und Schrauben an Fahrrädern älteren Datums, um sie zu reparieren und dann transportfähig zu machen. Denn der Lebensmittelchemiker (52) sammelt in Wentorf Drahtesel für Afrika - er repariert sie nicht nur, er nimmt sie auch auseinander und schickt sie auf den "Schwarzen Kontinent". Denn dort werden sie als wichtiges und seltenes Verkehrsmittel dringend gebraucht.

Seit dem Bericht unserer Zeitung über sein Projekt ."Fahrräder für Afrika", dem Hans Henning Schröder sich im Sommer angeschlossen hat, stand sein Telefon nicht mehr still. "Der erste Anruf kam aus den Vierlanden", erinnert sich Schröder. "Es war ein netter Herr, der sein zwei Jahre altes, sehr gut erhaltenes und perfekt gefedertes Rad nicht mehr brauchte." Viele Anrufe folgten - aus Bergedorf, Lohbrügge, aus Reinbek und Wentorf, Dassendorf und Kröppelshagen. "Bestimmt vierzig Leute haben angerufen, und es melden sich immer noch mehr." Die Leser sind begeistert von der Idee, ihr altes Fahrrad zu spenden und damit Gutes zu tun. "Viele freuten sich darüber, dass tatsächlich jemand in Afrika auf ihrem abgelegten Fahrrad fahren wird." Und das Beste: Die meisten geben es komplett ausgestattet mit Luftpumpe und Korb, Werkzeug, Ersatzschläuchen und Satteltaschen ab. "Das ist schön, denn wir brauchen alle Teile", sagt Schröder. Schließlich sollen die Menschen in Afrika nicht nur auf ihren Rädern fahren, sondern auch lernen, wie man sie repariert.

Doch es meldeten sich nicht nur Spender. "Mir wurde auch kostenfrei eine Garage an der Straße Auf dem Ralande angeboten." Ein regelrechter Glücksfall. Hierher bringt Schröder seitdem Räder, die er selbst abholt. Das ist aber noch nicht alles. Auch Alexander und Ernst Hamester vom gleichnamigen Autohaus an der Berliner Landstraße stellen ihm auf ihrem Gelände einen Seecontainer als Sammelstelle.

Und Vater und Sohn Hamester engagieren sich sogar selbst: Sie nehmen auch Fahrräder an oder holen sie ab, falls mal Not am Mann ist. "Ich bin schon aus Umweltschutzgründen für die Erhaltung der Fahrräder", erzählt Alexander Hamester (47). "Außerdem sind sie den Menschen in Afrika sehr nützlich." Rund 40 Räder, Körbe, Schläuche und anderes Zubehör stehen bei ihm schon im Container. Schröder ist allen Unterstützern richtig dankbar.

Wenn es so weitergeht mit der Spendenbereitschaft, könnten aus den bisher 50 Rädern in einem halben Jahr schon 150 geworden sein. Wenn er die alle auf Vordermann gebracht und transportfähig auseinandergenommen hat, will Schröder einen Transporter mieten und sie nach Sachsen zum Vereinshauptsitz bringen. Von dort werden sie nach Afrika verschickt. "Vielleicht werde ich irgendwann zwei Mal im Jahr mit einer Wagenladung Räder nach Sachsen fahren", sagt er.

Kontakt über (0175) 122 39 01, hhs.wentorf@gmail.com