Neubau: Auf 300 Quadratmetern ist ein “gesundes“ Heim für eine Familie entstanden

Ein kleines Raumwunder hat das Architekturbüro Wulff aus Altengamme in Wentorf geschaffen. Auf einem 300 Quadratmeter großen Grundstück mit Hanglage ist ein Heim für ein Ehepaar mit zwei Kindern entstanden, das sich großzügig über 125 Quadratmeter auf zwei Ebenen erstreckt. "Dieses Projekt ist auch für uns etwas Besonderes, weil es galt, aus einem relativ kleinen Grundstück das Größte herauszuholen", erklärt Volkmar Wulff.

Bei der Planung legten er und sein Team großen Wert darauf, baubiologische Grundsätze umzusetzen. Das Motto: Gesund leben ohne Elektrosmog und Wohngifte.

Aufgrund der Grundstücksgröße mussten die Architekten ein bisschen zaubern. Bei der Planung kam es auf jeden Zentimeter an. So entschied man sich beispielsweise nicht für den traditionellen Mauerwerksbau, sondern den Holzrahmenbau. Auch ohne dicke Klinkerwand, die wieder Platz gekostet hätte, sind so die 30 Zentimeter dicken Wände gut gedämmt. Darüber hinaus ließ sich der Bau gut planen, die einzelnen Holzelemente wurden in einer Nettelnburger Zimmerei vorgefertigt, mit einem Sattelschlepper an die Stadtparktreppe 1 in Wentorf geliefert und binnen zwei Tagen aufgebaut. Lange Trocknungszeiten entfielen bei dieser Bauweise. Wer jetzt die Haustür passiert, nimmt als erstes den angenehmen Holzduft wahr, der durch das ganze Haus zieht. "Wenn erst mal der geölte Holzfußboden verlegt ist, riecht es hier noch besser", erklärt Architekt Wulff. Im Obergeschoss hat er der Familie, die auf dem Gartengrundstück der Oma baut, Korkfußboden empfohlen.

Im Wohnzimmer haben sich die Bauherren bewusst dafür entschieden, die Holzdecke offen zu lassen. Sitzecke und Esszimmer wurden um zwei Holzständer herum geplant, die die Decke abstützen. Auf Fußbodenheizung haben die Planer ganz bewusst verzichtet. "Ein gut gedämmtes Haus plus eine Fußbodenheizung macht keinen Sinn", erklärt Volkmar Wulff. Für ein viel besseres Raumklima und ein flinkes Heizungssystem sorgt nun ein Strahlungsheizkörper, der die Wärme eines gemütlichen Kachelofens verströmt. "Der Architekt ist der Arzt und der Baubiologe der Heilpraktiker des Hauses", erklärt Volkmar Wulff. Schon bevor der erste Bagger das Hanggrundstück erklommen hat, war ein Wünschelrutengänger da, um nach Wasseradern zu suchen. Gefunden hat er nichts. Wenn, hätte Wulff die Planungen dem angepasst. "Dann fließt die Wasserader beispielsweise unter dem Flur und nicht direkt unter dem Schlafzimmer hindurch", erklärt er. Die Technik- und Hauswirtschaftsräume liegen bewusst nicht unter den Kinderzimmern. Die Kabel sind abgeschirmt, die Wände werden mit Silikatfarbe gestrichen. Auf dem Dach ist Platz für Solaranlagen.

Volkmar Wulff möchte, dass die Bewohner in einem Haus leben, in dem sie sich in gesunder Atmosphäre entspannen und Energie für den Alltag tanken können. Ein Motto, das er seit 15 Jahren umsetzt, und das jetzt Trend auf Baumessen sei.

Interessierte sind bei einer Hausbesichtigung am 28. September, 16.30 Uhr, willkommen (Stadtparktreppe 1a). Zudem wird Volkmar Wulff am 12. Oktober einen Vortrag zum Thema "Wohngesundes und energieeffizientes Bauen" halten. Anmeldungen für beide Veranstaltungen unter Telefon (040) 723 54 85.