Henner Buhck befragt Kanzlerkandidaten

Viele Wentorfer haben ihn sicher erkannt: Der Unternehmer Dr. Henner Buhck saß jetzt in der RTL-Sendung "Am Tisch mit Peer Steinbrück", konnte dem SPD-Kanzlerkandidaten im "Wählerrat" auf den Zahn fühlen. Der 46-jährige Wentorfer führt gemeinsam mit seinem Bruder Thomas Buhck (50) die Geschäfte der Buhck Gruppe, die vor allem in der Abfallentsorgung und -verwertung, der Kanalreinigung und im Baustoffhandel aktiv ist.

"In der Sendung hat sich Peer Steinbrück sehr bürgernah gegeben", stellt Buhck fest. "Vor und nach der Sendung war er ein durchaus sympathischer Gesprächspartner, der sich auch einmal von der menschlichen Seite zeigte." Ansonsten komme der SPD-Kandidat in der Öffentlichkeit eher kalt und knorrig rüber. "Das liegt daran, dass er Wahrheiten klar ausspricht und dabei auch mal daneben langt." Zwar wirke auch Angela Merkel nicht gerade überschwänglich auf die Öffentlichkeit, doch ihr falle es immer noch leichter als Steinbrück, sich warmherzig zu zeigen. "Das wird für viele Wähler entscheidend sein", ist Buhck überzeugt.

Der Wentorfer war von einem ihm bekannten RTL-Redakteur gefragt worden, ob er dabei sein wolle. "Das war eine interessante Erfahrung, nicht allein Peer Steinbrück persönlich kennenzulernen, sondern auch zu sehen, wie eine derartige Sendung abläuft", sagt Buhck. "Ich war überrascht, dass jeder frei seine Fragen wählen konnte. In der Probe am Abend zuvor ging es nur darum, dass sich Fragen nicht doppeln sollten." Er habe noch nie vor so großem Publikum gesprochen. "Doch das blendet man während der Diskussion aus."

Allerdings müsse Steinbrück jetzt für Themen der SPD einstehen, gegen die er vor Jahren zu Felde gezogen sei, etwa die Zusammenarbeit mit den Grünen oder den Mindestlohn. Darunter leide Steinbrücks Glaubwürdigkeit. "Er ist in der falschen Partei", stellt Buhck fest.

Mittelständler treibe das Thema Vermögenssteuer um

Seine Fragen zielten auf die Vermögenssteuer ab. "Das Thema treibt uns Mittelständler derzeit schon um. Steinbrück hat einen hohen wirtschaftlichen Sachverstand, hat vorher aber eher in Richtung Unternehmer gedacht. Er muss sehen, dass die Politik mit einer Vermögenssteuer den Ast absägt, auf dem wir alle sitzen. Wie würde die sich auf das Investitionsverhalten der Wirtschaft, aber auch auf das der Kunden auswirken? Meiner Frage ist Steinbrück ausgewichen."

Seine Wahlentscheidung habe die Sendung nicht beeinflusst. "Die SPD wird es nicht werden", sagt Buhck. "Man darf in Steuerfragen nicht mit dem Feuer spielen. Das ist reiner Populismus. Glücklicherweise funktioniert unsere Wirtschaft als einzige in Europa noch."