Gymnasium: Konzept aktualisiert

Neuer Anlauf für Schulsozialarbeit am Gymnasium: Die Schule hat ein Konzept erarbeitet, das der Bürgerausschuss am Montag, 19. August, in einer aktualisierten Fassung jetzt erneut beraten und beschließen will.

"Scheidung der Eltern, Magersucht, Mobbing, Mediensucht - unsere Fürsorgepflicht sagt uns, wir müssen helfen", erläuterte Hilke Wulf-Ahlers, Mittelstufenleiterin am Gymnasium Wentorf, im März dem Bürgerausschuss die Nöte der Lehrer im Schulalltag. "Aber wir Lehrer haben neben dem Unterricht nicht die Zeit und auch nicht die Ausbildung dafür." So konnte sie die Politiker davon überzeugen, dass auch das Gymnasium einen Schulsozialarbeiter braucht, nachdem diese Stelle noch 2010 von einer knappen Mehrheit der Gemeindevertreter aus finanziellen Gründen abgelehnt worden war.

Nach ihrem Bericht waren sich die Politiker darüber einig, dass sie eigentlich an der gymnasialen Schulsozialarbeit nicht mehr vorbeikommen, forderten jedoch ein Finanzkonzept. Jetzt geht es laut Vorlage um 127 500 Euro Personalkosten in der Schulsozialarbeit für alle Schulen Wentorfs, davon entfallen 44 500 auf die Stelle für das Gymnasium sowie 3100 Euro Investitionskosten. Wentorf kann zuerst noch mit 14 700 Euro Zuschüssen des Bundes rechnen (davon 8800 für das Gymnasium), die jedoch Ende dieses Jahres auslaufen.

Der neue Beschluss sieht zwar vor, ab 2014 eine Vollzeitstelle für Schulsozialarbeit am Gymnasium einzurichten und die nötigen Mittel einzuplanen, aber auch, die Ausgaben in den Verhandlungen über die Schulkostenbeiträge zu berücksichtigen. Neu ist auch, dass die Bewerber ein sozialpädagogisches Studium erfolgreich abgeschlossen haben müssen.

Das Angebot soll sich vor allem an die Schüler richten, die Rat und Hilfe brauchen. Ziel ist es, Benachteiligungen und Stigmatisierungen entgegenzuwirken. Gruppenangebote wie Anti-Aggressions- oder Coolnesstraining sollen helfen, persönliche und soziale Kompetenzen zu verbessern. Doch auch Lehrer und Eltern können sich beraten lassen.

Die Sitzung beginnt um 19.30 Uhr im Rathaus, Hauptstraße 16.