Wentorf (st). 51 Obstbäume pflanzte die Stiftung Umwelt und Naturschutz Schleswig-Holstein mithilfe des Waldkindergartens im April.

Darunter waren die Apfelsorten Antonowka und Jakob Lebel, Clairgeau's Butterbirne und viele andere alte Sorten. Jetzt machen sich Spaziergänger Sorgen, weil die jungen Bäume in der langen Hitzeperiode "die Ohren hängen lassen." Bei einigen machen die Blätter schlapp, andere werfen sie gleich ab.

Försterin Tanja Wagenknecht gibt allerdings Entwarnung: "Klar, haben die Bäume bei diesen Temperaturen Stress. Ich bin aber regelmäßig dort, um nach ihnen zu schauen." Seit der Pflanzung im April habe die beauftragte Firma Silvakonzept auf der Wiese weit mehr als 10 000 Liter Wasser ausgebracht. Am 1. August wurde jeder Baum mit 70 Litern gewässert.

"Es bringt nichts, jeden Tag zu gießen", sagt die Försterin. "Wenn die Erde gesättigt ist, nimmt sie kein Wasser mehr auf." Vor der Pflanzung habe die Stiftung die Erde mit Humus mischen lassen, um die Speicherkapazität zu erhöhen. "Außerdem haben wir extra alte Sorten gewählt, die sind extrem robust." Für die sonnigere Seite auf der Wiese habe man zudem widerstandsfähigere Sorten ausgesucht.

Wenn die Bäume jetzt keinen guten Eindruck machten, sei das nicht allein der Hitze geschuldet, erklärt Wagenknecht: "Man spricht in der ersten Zeit auch vom Pflanzschock, weil die Bäume sich an die neuen Bodenverhältnisse gewöhnen müssen." Zwei der 51 Bäume würden überhaupt kein Laub tragen. "Es ist aber nicht ungewöhnlich, wenn sie erst im zweiten Jahr austreiben. Sie sind nicht tot. Wir wissen, dass der Pflegebedarf zuerst hoch ist, und wir kümmern uns."