Insolvenz: Finanzprobleme der AG stellen Pläne für Praktiker-Markt infrage

Nachdem der Vorstand der Praktiker AG am späten Mittwochabend erklärt hat, dass die Verhandlungen zur Lösung der aktuellen Finanzprobleme gescheitert seien, hat der Konzern gestern für acht Tochtergesellschaften die Insolvenz beantragt. Das traditionsreiche Hamburger Unternehmen Max Bahr bleibt zunächst außen vor (siehe auch S. 9).

Im Wentorfer Praktiker-Markt, Auf dem Ralande, der am 12. September zu Max Bahr umfirmieren sollte, waren gestern Kunden und Mitarbeiter geschockt. "Mir fehlen die Worte. Wir wissen gar nicht, was kommt und können uns ja auch auf gar nichts mehr verlassen", sagt eine junge Mitarbeiterin in ihrem blau-gelben Dress. Sie freut sich zwar über die Solidarität der Kunden: "Die sind alle sehr lieb." Aber sie fügt gleich hinzu: "Mal sehen, ob das so bleibt." Hinter vorgehaltener Hand heißt es, dass Zeitarbeiter, die im Baumarkt gearbeitet haben, bereits gekündigt seien.

Kunden sehen gar eine Verschwörung hinter den Kulissen. "Wenn man sieht, dass die Zahlen nicht stimmen, gibt man doch nicht 20 Prozent auf alles, was keinen Stecker hat. Da steckt doch eher System hinter", mutmaßt ein Wentorfer. "Ob das noch klappt, dass unser Markt zu Max Bahr wird. Ich habe da meine Zweifel", sagt er.

Die kann auch Pressesprecherin Simone Naujoks nicht ausräumen. "Es gibt sogar Praktiker-Märkte, die am 1. August als Max Bahr starten sollen. Es ist zwar sehr unglücklich, aber im Moment können wir nichts Konkretes dazu sagen, ob sie umgewandelt werden oder nicht."