Wentorf (st). Die Steuermehreinnahmen der Gemeinde verpuffen, die Ausgaben und die Schulden steigen.

Angesichts des geplanten Kinderzentrums mit einer Investition von mehr als 20 Millionen Euro will der Finanzausschuss deshalb in seiner morgigen Sitzung eine Strategie erarbeiten, um Wentorfs Haushalt zu konsolidieren. Wie man der umfangreichen Sitzungsvorlage von Bürgermeister Matthias Heidelberg entnehmen kann, werden die Politiker sich dann auch mit der Erhöhung der Grundsteuer auseinandersetzen müssen: "Es ist festzustellen, dass die Gemeinde durch die fehlende Angleichung der Steuerhebesätze von der Substanz lebt und Ausgaben reduziert hat", steht in den Erläuterungen.

Die über drei Millionen Euro starken Steuermehreinnahmen würden durch die Umlagesteigerung wieder aufgefressen. Die Personalkosten machen mit 4,7 Millionen Euro zwar einen hohen Anteil der Ausgaben aus, das Einsparpotenzial sei aber mittlerweile erschöpft. Durch die Auflösung des Schulverbandes mit Kröppelshagen-Fahrendorf Ende 2010 musste die Gemeinde 7,15 Stellen übernehmen. Durch die Verwaltungskooperation mit Reinbek konnte Wentorf beim Standesamt und beim Datenschutz noch mehrere 10 000 Euro einsparen. Die Meinung von Politikern, man könne um vier Stellen kürzen, kann der Verwaltungschef nicht nachvollziehen.

Es sei hingegen "unausweichlich, die Steuersätze zum haushaltsmäßigen Augleich anzuheben", so Heidelberg. Im Vergleich mit den Kommunen des Mittelzentrums und der Umgebung zählen die Hebesätze für die Grundsteuer A (250 Punkte), Grundsteuer B (310 Punkte) und Gewerbesteuer (330) mit zu den niedrigsten und weit unter denen, die das Land nachdrücklich empfiehlt: 350, 370 und 350 Punkte. Sonst würde die Kommunalaufsicht Kredite künftig nicht mehr genehmigen.

Die Sitzung im Rathaus, Hauptstraße 16, ist öffentlich. Sie beginnt um 19 Uhr.