Wentorf (st). Vergangenen Mittwochvormittag klaffte plötzlich ein riesiges Loch mitten in der Kreuzung am Petersilienberg/Reinbeker Weg.

Noch mindestens heute versuchen die Arbeiter vor Ort, den Ursachen auf den Grund zu gehen, bis gestern Abend waren sie noch unklar. Mittlerweile hat das Loch Ausmaße von sieben mal sieben Metern. Die Schachtanlage reicht bis in 4,50 Meter Tiefe. Zurzeit wird der Verkehr mit einer Ampel an der Baustelle vorbeigeleitet.

"Man vermutet, dass der Boden des Schachtes an einer Seite weggeplatzt ist", sagt Bürgermeister Matthias Heidelberg. "Möglicherweise werden wir nie erfahren, wodurch das passiert ist." Drei Rohre würden dort zusammenlaufen und das Regenwasser den Petersilienberg hinunter in Richtung Bille ableiten. "Das kann schon vor längerer Zeit unbemerkt passiert sein", erläutert Heidelberg. "Dadurch kann es zu Ausspülungen gekommen sein." Jetzt habe die Erde nachgegeben. "Es ist ein unglaubliches Glück, dass mitten auf der Kreuzung nichts passiert ist", stellt er fest.

Das Alter der Schachtanlage schätzt der Verwaltungschef auf etwa 20 Jahre. "Unter Fahrbahnen gehen wir eigentlich erst nach 25 oder 35 Jahren davon aus, dass ein Schacht erneuert werden muss." Gestern waren die Arbeiter noch dabei, die Seiten des Lochs mit Metallwänden abzustützen, um in der Tiefe arbeiten zu können.

Für die Ableitung des Regenwassers ist die Gemeinde zuständig. Die Kosten schätzt der Bürgermeister auf etwa 40 000 bis 45 000 Euro. "Bei der momentanen Haushaltslage ist das ein zusätzlicher Schlag ins Kontor", bedauert Heidelberg.

Im Rathaus bespreche man jetzt, ob es ähnliche Probleme an anderer Stelle der Gemeinde geben könnte. Die Kontrolle der Schachtanlagen per Kamerafahrt würde aber ein "Wahnsinnsgeld" kosten. Deshalb könnten die Schächte der Kommune nicht regelmäßig kontrolliert werden. Die Zahl ähnlicher Anlagen unter Wentorfs Straßen konnte man in der Verwaltung nicht nennen. Die Arbeiten sollen in dieser Woche beendet werden.