Wentorf. Heute will der Ältestenrat ein Gremium einberufen, das sich ausschließlich mit der Strukturdebatte befasst. Hintergrund: Im März hatten die Gemeindevertreter im ersten Anlauf den Haushaltsentwurf abgelehnt.

Denn auf der Einnahmenseite zeichnen sich aufgrund der Krise gravierende Einbrüche bei den Gewerbesteuern ab, während der Investitionsplan bis 2012 Schulden von bis zu 20 Millionen Euro vorsah. Ihre endgültige Zustimmung zum Haushaltspaket 2009 koppelten die Gemeindevertreter deshalb daran, langfristige Sparziele festzuzurren.

Doch noch sind konkrete Vorschläge Mangelware, wie eine Telefonumfrage unter den Fraktionen ergab. Allein die FDP nannte als Beispiele die Veräußerung einiger gemeindeeigener Wohnungen und die Verschiebung des Baus der Dreifeldsporthalle. "Alles andere wäre Traumtänzerei", stellt Fraktionschef Dr. Peter Schäfer fest. Von Kooperationen mit anderen Kommungen bei Betriebshof oder Standesamt sprechen allerdings alle Fraktionen. Bündnis 90/Die Grünen wollen sich dafür einsetzen, die Einnahmen zu steigern. Starke Gewerbesteuerzahler sollen angesprochen und mit den geringen Steuersatz im Vergleich zu Hamburg gelockt werden. Die anderen Fraktionen wollen sich nicht festlegen, sondern zunächst die Optionen überprüfen. Die UWW listete in der Gemeindevertretung im April dafür 13 Punkte auf. Unter den fraglichen Projekten sind das Lehrschwimmbecken, der Betriebshof und die Dreifeldsporthalle. Das neu eingesetzte Gremium wird ordentlich zu tun bekommen.

Um den Haushalt zu retten, setzte die CDU bereits durch, das geplante Kita-Zentrum mit 40 Krippenplätzen zugunsten einer Erweiterung der Kita Lütte Lüüd am Wischhoff vorerst zurückzustellen. Doch inzwischen hat die Verwaltung angemahnt, der Ausbau der Lütte Lüüd reiche für Bedarf und die neuen gesetzlichen Ansprüchen der Eltern nicht aus. Morgen ab 19 Uhr sind Kita-Sanierung und -Erweiterung nochmals Thema im Liegenschaftsausschuss im Rathaus.