Wentorf (st). Der Jahresbericht des Gemeindejugendpflegers Mario Kramer hat bereits erste Wirkung gezeigt: Der Finanzausschuss des Schulverbandes hat sich Montagabend einstimmig dafür ausgesprochen, die Mittel für 39 Wochenstunden Schulsozialarbeit für Real-, Haupt und Grundschule bereitzustellen.

"Mangelndes soziales Verhalten ist nicht an Elterneinkommen gebunden", erläutert Kramer. Aufmerksamkeitsdefizite, Verwahrlosungssymptome, Gewaltbereitschaft, häusliche Gewalt oder Mobbing gebe es in Einzelfällen auch in Wentorf - sie kämen sowohl an der Grundschule als auch am Gymnasium vor.

In seiner vorwiegend positiven Bilanz weist Kramer darauf hin, dass seine Kollegin, die im Rahmen der offenen Ganztagsschule eine Gruppe einrichten wollte, immer stärker für den Realschulunterricht um Hilfe gebeten wurde. In 13 Fällen sprang sie ein. "Es gibt so vielfältige Probleme, dass die Lehrer es nicht mehr schaffen, sie neben dem Unterricht aufzuarbeiten", sagt Kramer. Diese Probleme gebe es aber im gesamten Kreis Herzogtum Lauenburg. Bei zu erwartenden zunehmenden Verhaltensauffälligkeiten der Schüler könne ein Schulsozialarbeiter helfen.

Auch der Elternbeirat der Realschule hatte einen Schulsozialarbeiter beantragt. Die Verbandsversammlung des Schulverbandes muss dem nötigen Nachtragshaushalt für diese Empfehlung am 9. April noch zustimmen. Die Beschwerden über alkoholisierte Jugendliche im Jahr 2007 seien im Jahr 2008 stark zurückgegangen.