Wentorf (st). Er war vermutlich der meist betätschelte Mann des Neujahrsempfangs: Schornsteinfegermeister Andreas Lahn wünschte dem Gastgeber und Redner, Bürgervorsteher Hans-Bernd Helms, ein glückliches neues Jahr. Der Sottje konnte sich vor Händeschüttlern und Schulterklopfern kaum retten.

Einen Wunsch hatte der einstige Jugend- und Sportwart des Hamburger Amateur-Box-Verbandes jedoch: Er setzt sich dafür ein, dass die Sportschule Sachsenwald wieder für Vereins- und Schulsport geöffnet wird.

Helms, der gemeinsam mit Bürgermeister Matthias Heidelberg etwa 200 Gäste begrüßen konnte, ließ das Jahr 2008 Revue passieren und wagte einen Ausblick auf 2009, darunter auch das Thema Sportschule: "Die Gemeindevertreter sind mit den Vorschlägen des Hamburger Sportbundes nicht einverstanden", sagte Helms. Das weitere Vorgehen wird am Mittwoch, 21. Januar, ab 19 Uhr im Rathaus im Planungsausschuss besprochen.

Im Rückblick befasste er sich vor allem mit den Finanzen, mit der Kommunalwahl im Mai sowie mit dem Ehrenamt, besonders mit der Feuerwehr. "Finanzkrise war das Unwort des Jahres", stellte er fest. Während sich sogar Kommunen auf dem Weltmarkt verspekuliert haben sollen, sei Wentorf immer sorgsam mit dem Geld seiner Bürger umgegangen. Helms verkündete: "In diesem Jahr werden wir keine neuen Schulden aufwenden müssen. Die Schulden sind vielmehr von 9,9 Millionen auf 8,5 Millionen Euro gesunken. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns zurücklehnen können. Auch in Zukunft ist umsichtiges Handeln in Sachen Finanzen in unserer Kommune angesagt."

Enttäuscht war der Bürgervorsteher von der Wahlbeteiligung von nur 49,9 Prozent im Mai. Er benannte auch den noch nicht entschiedenen Rechtsstreit mit der UWW, die um einen weiteren Sitz in der Gemeindevertretung kämpft. "Selbst bei unterschiedlichsten Meinungen sollten wir versuchen, die Menschen zu respektieren und nicht zu diskreditieren", appellierte Helms an die anderen Politiker. Großes Lob hatte er für die Freiwillige Feuerwehr übrig, die in insgesamt 136 Einsätzen ihr effizientes Arbeiten bewiesen habe. Den Rest des Abends überließ er den Hauptpersonen: Denn auch die Wentorfer sollten Zeit für Gespräche haben.