Wentorf (st). Seine Visionen für die Verkehrsentwicklung Wentorfs bis zum Jahr 2020 ließ Gemeindevertreter Torsten Dreyer (Bündnis 90/Die Grünen) jetzt den anderen Fraktionen zukommen - eine Einladung, diese Ideen gemeinsam weiterzuentwickeln. “Dafür brauchen wir das Know-how der anderen“, sagt Dreyer.

Die Nachricht, die er aus dem von der Gemeinde beauftragten Gutachten zieht, lautet: "Wir bleiben keine automobile Gesellschaft." Denn die Verkehrszahlen haben sich weniger gesteigert als erwartet. "Eigentlich müssen wir nur den Durchgangsverkehr - etwa 25 Prozent der gesamten Fahrzeuge - aus dem Zentrum heraushalten und die übrigen reduzieren", erläutert Dreyer. Für ihn und seinen Parteikollegen Dirk Petersen sind eine Verkehrsverlangsamung durch "Shared Spaces" im Ortskern und ein Minibus-Shuttle die richtigen Instrumente dafür.

"Die in einem EU-Projekt unterstützten Shared Spaces werden im Konversionsgebiet ansatzweise schon realisiert", sagt Dreyer. Dabei gehe es aber nicht um Verkehrsberuhigung wie in den Spielstraßen, sondern vielmehr um das Vorankommen aller. "Man gibt den Menschen dort ihre Verantwortung zurück", sagt Dreyer. "Das macht sie vorsichtiger." Dreyer und Petersen erhoffen sich so eine Verbindung des alten Zentrums an der Hauptstraße mit dem neuen am Casinopark. Heute sind beide durch die B 207 getrennt, die in ungewisser Zukunft auf den Südring verlegt wird.

Außerdem soll der Durchgangsverkehr konsequent über Ost- und Südring umgeleitet werden. "Drei neue Kreuzungen sollen 1,8 Millionen Euro kosten", gibt Dreyer zu bedenken. "Deshalb müssen wir uns massiv Gedanken machen - nicht nur über einzelne Punkte." Die Kreuzungen - Reinbeker Weg/Ostring, Ostring/Berliner Landstraße/Südring, Hauptstraße/ Berliner Landstraße sowie Südring/Hamburger Landstraße - sollen entsprechend umgebaut werden. Kreisel hält Dreyer für ungeeignet: "Damit kann man den Verkehr nicht lenken, weil alle Ströme gleichberechtigt sind", sagt er.

Unzufrieden sind beide mit dem öffentlichen Personennahverkehr. "Im Ausland, auch in ärmeren Ländern, boomen Minibusse oder Sammeltaxis", hat Dreyer beobachtet. Auch ein kostenloses Fahrradleihsystem könne er sich vorstellen. Große Parkplätze an der Umgehung wie Am Casinopark wollen sie erhalten. Dort könnten Besucher auf Minibusse umsteigen. Der Verkehrsentwicklungsplan soll am 26. Februar im Liegenschaftsausschuss beraten werden.