Fußball Landesliga

Trotz „Platzsturm“: Düneberger SV siegt 3:0

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Maurice Herzog
Bereinigt die Situation mit einer Hand: Dünebergs Torhüter Domenic Kikillus fängt den Ball vor Nettelnburg Milad Faez ab.

Bereinigt die Situation mit einer Hand: Dünebergs Torhüter Domenic Kikillus fängt den Ball vor Nettelnburg Milad Faez ab.

Foto: Maurice Herzog

Trainertochter läuft zu früh aufs Spielfeld. Am Ende gibt es einen klaren Erfolg gegen den SV Nettelnburg/Allermöhe.

Düneberg. Es lief die 68. Spielminute in der Landesliga-Partie zwischen den Fußballern des Düneberger SV und dem SV Nettelnburg/Allermöhe, als die sechsjährige Palina Tornieporth auf den Platz lief und rief: „Wir haben gewonnen, Papa!“ Da huschte selbst einigen Nettelnburgern ein Lächeln übers Gesicht.

Doch das Spiel war noch nicht vorüber, sondern nach einem Zusammenprall zweier Akteure lediglich unterbrochen. Ansonsten gab es für die Gäste an diesem Nachmittag nichts zu lachen. Die Nettelnburger lagen während Palinas Platzsturm bereits sang- und klanglos mit 0:3 im Hintertreffen. Bei diesem Resultat blieb es auch bis wirklich Schluss war.

Fußball Landesliga: Düneberger SV siegt gegen Sv Nettelnburg/Allermöhe

Von Beginn an liefen die Gäste Ball und Gegner hinterher. Kein Zugriff, kein funktionierendes Zentrum im Mittelfeld. Ein Schuss von Lisandro Tewes in der 18. Minute war so die einzige Aktion, die die Bezeichnung Torchance verdient hatte. 60 Sekunden später zeigten die Tornieporth-Männer wie es geht. Nach einer Ecke von Pascal Nägele stieg Joscha Behrens am höchsten und nickte zur 1:0-Führung ein (19.).

Fünf Minuten Nachspielzeit in der ersten Halbzeit

Der Vorlagengeber musste dann in der 25. Minute verletzt vom Platz. Nach einem Pressschlag mit Jesper Garbers blieb Nägele liegen. „Ich glaube, es ist nichts kaputt. Es fühlt sich wie eine heftige Prellung an“, lautete später die Selbstdiagnose.

Kurz vor der Pause musste auf der anderen Seite Keanu Germer runter, der bis dahin DSV-Torjäger Sandro Schraub in Schach gehalten hatte. Schraub war dem SVNA-Verteidiger unabsichtlich auf den Knöchel gestiegen, was eine lange Behandlung und fünf Minuten Nachspielzeit nach sich zog. Mit der letzten Aktion des ersten Durchgangs erzielte Tarik Cosgun die 2:0-Führung der Hausherren (45.+5).

Das Spiel wurde mit der Zeit mit vielen Aktionen sehr unsauber

Nach dem Seitenwechsel suchte der DSV die schnelle Entscheidung. Schraub (48.), Cosgun (50.) und Joe Warmbier (60.) trafen jedoch nicht oder scheiterten an SVNA-Schlussmann Justin Kaeding. Von ihm hätten sich dessen Mitspieler eine Scheibe abschneiden können. „Wir haben ohne Gegenwehr gespielt, von daher kann kann man jetzt nicht sagen, dass es überragend von Düneberg war. Das Hauptproblem war, dass wir schon beim Aufwärmen versagt haben“, fand SVNA-Trainer Daniel Andrade-Granados deutliche Worte. Auch beim 0:3 wurde Sandro Schraub alleingelassen und schob lässig ein (63.).

Danach wurde das Spiel nach zahlreichen Wechseln in vielen Aktionen unsauber. Trotzdem hatte der DSV noch Chancen für einen höheren Erfolg. „Wir hätten noch zwei, drei Tore mehr machen können. Aber wichtig war, dass wir heute zu null spielen und unsere Trainingswoche bestätigen. Das ist uns gelungen“, freute sich Tornieporth. Und die Situation mit seiner Tochter?

„Sie hat gedacht, alle liegen am Boden, jetzt muss Feierabend sein, dann lauf ich mal zu Papa“, musste Tornieporth schmunzeln. Der Papa Tornieporth erklärte seiner Tochter schnell, wie lange noch zu spielen ist, und Palina zischte mit den Worten „Peinlich, Papa“ zurück zu den Zuschauern.

  • DSV: Kikillus (3); Fick (2), Warmbier (3) ab 66. Okui (-), Özcerkes (2), Jeremias (3); Koukoulis (2-3), Heidmann (3), Behrens (2-3) ab 78. Gottschalg (-), Nägele (-) ab 25. Elghrari (4); Cosgun (2) ab 78. Götze (-), Schraub (2-3).
  • SVNA: Kaeding (4); Becker (5), Germer (3) ab 45. Pawlikowski (4), Spiewak (4), Faez (4) ab 75. Feilke (-); Reimers (5) ab 61. Kondo (-); Nuako-Mensah (4-5) ab 61. Wischnewski (-), Tewes (5), Stefaniuk (5), Garbers (4); Schade (5).

Indre Berendes wird nach der Winterpause neue Co-Trainerin beim Düneberger SV. Bis dahin bekleidet sie diesen Posten noch beim Bezirksligisten SCVM II. Pikant: Ihr dortiges Aus hatte der ebenfalls scheidende Trainer Olcay Güney mit zeitlicher Belastung begründet.

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