Talkau. Robuster Oldie gegen modernen Pkw – da hatte der Mercedes bei der Schadensbilanz das Nachsehen. Wie es zu dem Unfall gekommen ist.

Robust gegen Knautschzone: Am Sonntagnachmittag wollte eine silbergraue Mercedes A-Klasse in Talkau von der Bundesstraße207 in die Hermann-Aue-Straße einbiegen – im Auto: Talkaus Wehrführer Marcus Windel. Hinter ihm fuhr ein leuchtend roter Feuerwehroldtimer.

Um von der stark befahrenen Bundesstraße nach links in eine Wohnstraße abbiegen zu können, musste der Mercedes anhalten und den Gegenverkehr passieren lassen. Das bemerkte der Fahrer des Feuerwehroldtimers aus Hamburg offenbar zu spät, der in Richtung Autobahn24 unterwegs war. So krachte der Oldie ins Heck des Autos.

Vorbaupumpe bohrte sich ins Heck des Mercedes

Glück im Unglück: Lediglich der Fahrer des Pkw wurde beim Aufprall leicht am Arm verletzt. Doch während das Heck des Autos massiv beschädigt ist, musste man beim Feuerwehrfahrzeug ganz genau hinschauen, um einen minimalen Schaden zu entdecken. Das ausrangierte Löschfahrzeug, das weder über Blaulicht noch Martinshorn verfügt, hat an der Front eine Pumpe, die auf einem Träger montiert ist. Das Trägersystem der Vorbaupumpe bohrte sich um kurz vor 17 Uhr in das Heck des Mercedes, mit dem Freunde den Wehrführer nach Hause bringen wollten.

Man muss schon ganz genau hinschauen, um die Schäden an der Abdeckung der Vorbaupumpe erkennen zu können.
Man muss schon ganz genau hinschauen, um die Schäden an der Abdeckung der Vorbaupumpe erkennen zu können. © Christoph Leimig | Christoph Leimig,

„Wir waren auf einer Veranstaltung im Nachbarort und eigentlich wollte ich zu Fuß nach Hause gehen“, sagt Windel. Doch weil es stark regnete und die beiden Freunde drängten, stieg er ein. Kurz bevor sie am Haus des Wehrführers eintrafen, geschah dann der Unfall: „Ich weiß gar nicht, ob die Vorbaupumpe mehr Schaden angerichtet oder eher Schaden verhindert hat“, sagt Windel. Denn im Feuerwehroldtimer saß neben dem Fahrer und dessen Frau auch ein Kleinkind, die alle unverletzt blieben. Möglicherweise habe die Vorbaupumpe, die sich wie ein Rammbock in das Heck des Pkw bohrte, den Aufprall etwas abgefedert.

Kaum Schäden am robusten Feuerwehroldtimer

Der robuste Feuerwehrwagen aus den 1970er-Jahren, der von zahlreichen Wehren genutzt wurde, wurde kaum beschädigt: Lediglich die Ösen der Pumpenabdeckung und möglicherweise die Pumpe selbst wurden beim Aufprall deformiert. Das Heck des Mercedes hingegen ist stark beschädigt. Der Wagen verfügt über ein automatisches Notrufsystem und hat nach dem Aufprall selbstständig eine Notrufzentrale angerufen, die dann wiederum die Regionalleitstelle Süd über den Unfall informierte. Windels Feuerwehrkameraden waren als erste vor Ort, hinzu kamen auch noch Rettungswagen und Notarzt.

Da beide Fahrzeuge noch fahrbereit waren, räumten sie kurz nach dem Unfall die viel befahrene Bundesstraße und fuhren in eine Seitenstraße, wo Polizisten dann die beiden Fahrer befragten und den Unfall aufnahmen.