Havekost. Schwerer Unfall mit einem Linienbus bei Havekost: Ein Traktor mit Ladeschaufel hatte den Linienbus gerammt, der daraufhin umkippte. Verwickelt in den Unfall waren zudem drei Autos – doch dabei handelte es sich um Schrottautos, und auch die Verletzten waren nur geschminkt, denn es handelte sich um eine Übung für die Rettungskräfte.
Nachdem am Pfingstsonnabend um 10.42 Uhr der Alarm ausgelöst worden war, war ein Rettungswagen als erstes Fahrzeug an der vermeintlichen Unfallstelle – einem Wirtschaftsweg zwischen Havekost und Grove. Wenig später trafen auch die Feuerwehren und der Notarzt ein: 20 Verletzte galt es aus dem Bus sowie den drei verunglückten Fahrzeugen zu bergen, von denen eines auch noch in Brand geraten war.
Bus umgekippt, Auto in Flammen: Deshalb üben die Retter das Szenario
Die Übung geplant hatte Amtswehrführer Thomas Kulp: Vor zwei Jahren habe man begonnen, sich mit dem Thema Busunfall zu beschäftigen. Neben den normalen Linienbussen sind auch viele Reisebusse im Amtsgebiet unterwegs, die etwa Gut Basthorst ansteuern. Außer Feuerwehrleuten aus Havekost, Grove, Möhnsen, Kasseburg, Kuddewörde, Elmenhorst und Schwarzenbek waren auch die Auszubildenden der Herzogtum Lauenburg Rettungsdienst gGmbH (HLR) an der Übung beteiligt.
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Zunächst wurde die Lage aufgenommen, die Schwere der Verletzungen dokumentiert, um später die Rettungsaktion bewerten zu können. Die Feuerwehrleute gingen gezielt vor, bildeten mehrere Abschnitte: Zum einen wurde der brennende Opel Meriva unter Atemschutz gelöscht, eingeklemmte Personen wurden aus den anderen Fahrzeugen befreit.
VHH hatten den Bus für die Übung gespendet
Der Bus und ein Auto mussten zudem gesichert werden, um bei den Rettungsarbeiten nicht umzukippen. Der Bus, den die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) zur Verfügung gestellt hatten, wurde von den Rettungskräften fachgerecht zerlegt: Um in das Fahrzeug zu gelangen, schnitten die Rettungskräfte die Frontscheibe auf. Auch Sitzreihen, Lehnen und Stangen wurde abgesägt, um an die Verletzten zu gelangen. Als Letzter wurde nach anderthalb Stunden der Busfahrer mittels einer Schleifkorbtrage, die senkrecht aus dem Seitenfenster gezogen wurde, gerettet. Auf dem Behandlungsplatz wurden die „Verletzten“ von ehrenamtlichen Helfern des DRK versorgt, von denen sie zuvor auch als Unfallopfer geschminkt worden waren.
Kleinigkeiten gelte es noch zu verbessern, aber insgesamt sei die Übung sehr strukturiert abgelaufen, so die Bilanz des Amtswehrführers. Nach dem Ende der Übung war für die insgesamt 63 Feuerwehrleute und 32 Helfer des Rettungsdienstes jedoch der Einsatz noch nicht beendet: Jetzt galt es den Unfallort aufzuräumen.
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