Ratzeburg. Ex-Schulrat Peter Schlottmann widmete sich nach seiner Pensionierung dem Erhalt der Natur im Lauenburgischen. Jetzt ist er gestorben.

Er war einer der profundesten Kenner der Natur im Lauenburgischen: Jetzt ist Peter Schlottmann im Alter von 94 Jahren gestorben. Der ehemalige Schulrat war Naturschutzbeauftragter der Stiftung Herzogtum Lauenburg und ein Experte für alte Obstsorten.

Ehrungen hat Schlottmann, der von 1974 bis 1992 als Schulrat in Ratzeburg tätig war, viele erfahren. Die vielleicht größte war die Umbenennung der Straße Obstbaumredder in „Peter Schlottmann Weg“. Im Jahr 2018 hatte der Planungsausschuss der Stadt Schwarzenbek zu Schlottmanns 90. Geburtstag die Umbenennung beschlossen. Der Weg führt von Ratzeburg ins nahe Einhaus, wo unter Schlottmanns Regie eine Streuobstwiese mit alten Obstsorten von der Stiftung betrieben wird.

Streuobstwiese in Einhaus ist sein Vermächtnis

„Er pflanzte, pflegte und erntete alte Apfelsorten, die er auch aus entfernten Gebieten Europas beschaffte“, würdigt Stiftungspräsident Klaus Schlie die Arbeit des Verstorbenen. Schlottmann selbst bezeichnete die Bewahrung dieser alten Obstsorten als ein „ethisches Ziel und die Grundlage für die Züchtung neuer Sorten“. Von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung sind die vielfältigen Pflaumensorten, die auf der Streuobstwiese gepflanzt wurden und die Schlottmann akribisch wissenschaftlich untersuchte. In Pomologenkreisen sind die Erkenntnisse von Peter Schlottmann, vor allem im Pflaumenbereich, hoch geachtet.

Ein Grundsatz von Schlottmanns Arbeit lautete: „Für Natur und Mensch.“ Deshalb wurden neben den Apfel- und Pflaumentagen, die stets Hunderte von obstbegeisterten Menschen anlockten, auch Seminare durchgeführt, um die Verbreitung dieser alten Obstsorten zu fördern. Für diese einmalige Lebensleistung, dazu zählt auch sein Engagement für den Erhalt des Pirschbachtals bei Mölln, erhielt Schlottmann den „Ehren-Blunck-Umweltpreis“ der Stiftung Herzogtum Lauenburg.