Schwarzenbek. Die Kulturarbeit im Amtsrichterhaus nimmt wieder Fahrt auf. Nächster Höhepunkt ist die Ausstellung von Sarah Ann Andersen.

„Stories in colors“, also Geschichten in Farben, heißt die erste Ausstellung von Sarah Ann Andersen. Die Schwarzenbekerin zeigt am Wochenende 4./5. Februar im Amtstrichterhaus am Körnerplatz 10 gut 30 Zeichnungen und Illustrationen sowie einige Aquarelle. Die Auswahl hat sie aus 150 Bildern in ihrer aktuellen Mappe getroffen. Viele weitere lagern bei ihren Eltern.

Mit dem Zeichnen hat sie in der Grundschule angefangen – heimlich, unter dem Tisch. „Ich konnte mich besser konzentrieren, wenn ich gezeichnet habe“, sagt die 29-Jährige. Bei den Lehrern kam das nicht ganz so gut an. Die gebürtige Möllnerin bekam in den Zeugnissen attestiert, dass sie im Unterricht abgelenkt war. „Eigentlich wusste ich seit dem 13. Lebensjahr, dass ich Kunst studieren wollte, aber irgendwie kam es anders“, sagt die gelernte Kauffrau, die seit einem Jahr in Schwarzenbek in einem der älteren Wohngebiete mit zwei Hunden lebt.

Ausbildung als Zeichnerin erfolgte über Video-Tutorials

Heute ist sie Bauplanerin für die Netzwerkinfrastruktur für Glasfaserkabel. „Eigentlich wollte ich Kunst studieren, aber meine Eltern wollten, dass ich etwas Bodenständiges lerne. Also absolvierte ich eine kaufmännische Lehre“, berichtet die 29-Jährige. Ihre Technik hat sie mit Video-Tutorials perfektioniert, der Traum vom Kunststudium ist geblieben. Fast wäre es vor einem Jahr in Hamburg etwas geworden, doch dann lockte der neue Job als Netzwerkplanerin.

„Für mich ist nichts im Leben so beständig wie die Kunst“, sagt die Schwarzenbekerin. Viele Hundert Bilder sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten an ihrem Zeichentisch entstanden. „Ich male, was mich gerade bewegt. Ich kann mich dabei entspannen“, sagt sie. So hat sie beispielsweise gerade neulich eine Zeichnung erstellt, auf der sie mit Einkaufstüten zu sehen ist, während sie die beiden Hunde an der Leine führt und die Autotür mit dem Fuß schließt. Ein anderes Bild zeigt eine Herbstimpression, in der ein Igel aus einem Buch vorliest und vor einem Haus auf einem Kürbis sitzt. Die Bilder sind ausdrucksstark, haben aber oft keinen Namen.

„Ich wollte schon lange mal eine Ausstellung machen. In Hamburg gab es dafür keine Gelegenheit, weil die Galerien viel zu stark gebucht sind. Hier im Amtsrichterhaus hatte ich eine Chance“, sagt die 29-Jährige. Die „Stories in colors“ sind dort am Sonnabend und Sonntag jeweils von 14 bis 18 Uhr zu sehen. Die Zeichnungen und Illustrationen gibt es zu kaufen, der Erlös kommt der Wildtierhilfe Auenland e.V. zugute.