Schwarzenbek. Kita St. Elisabeth und TSV Schwarzenbek kooperieren. Welche Angebote gegen Bewegungsmangel es schon für die Kleinsten gibt.

Mindestens eine Stunde am Tag sollen sich Kinder bewegen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation. In ihrer Studie stellte sie vor drei Jahren fest, dass 84 Prozent der Kinder in Deutschland das nicht tun. In der Pandemie verschlechterte sich der Zustand sogar. Eine Erhebung der Krankenkassen ergab, dass 38 Prozent der Kinder in den letzten beiden Jahren noch weniger Sport machten und sich der Bewegungsmangel ausprägte. Nicht nur Übergewicht ist die Folge, sondern die Kinder haben oft schon im Schulalter Rückenschmerzen.

Weil sie zu dick sind, können sich sogar schon Arthrosen entwickeln. Doch so weit muss es nicht kommen. In den Kindertagesstätten in Schleswig-Holstein gehören Bewegung, Spielen und Toben im Freien zum Tagesplan. Mehr als 30 Kitas im nördlichsten Bundesland hat die Sportjugend des Landessportbundes sogar zertifiziert, und sie haben das Siegel „Anerkannter Bewegungskindergarten“.

Kinder fit machen: Schwarzenbeker Kita ist seit 2009 Bewegungskita

Dazu gehört seit 2009 die Kita St. Elisabeth der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde, die sich im Verbrüderungsring 41 in Schwarzenbek befindet. Sport und Bewegung werden hier großgeschrieben. Am Freitag, 4. November, stand sogar ein großes Sportfest in der Turnhalle des TSV Schwarzenbek an der Buschkoppel auf dem Programm: Zwölf Gruppen mit insgesamt 100 Kindern – also ungefähr die Hälfte der gesamten Einrichtung – machten mit.

Sportfest für Jungen und Mädchen an der Buschkoppel

Dafür haben Helfer der Sportjugend des Landesportbundes aus Kiel ihr Equipment in den Transporter geladen. „Wir haben einen großen Parcours mit vielen Stationen aufgebaut“, sagte Anna Heuer von der Sportjugend. Zusammen mit ihrer Mitstreiterin Julia Thurm und den Helfer des TSV gestaltete sie verschiedene Stationen. Die Drei- bis Sechsjährigen machten beim Tauziehen, Weitsprung und Basketball mit. Sie spielten Badminton mit Luftballons und trainierten, ihr Gleichgewicht auf den Pedalos (spezielle Sportgeräten, bei denen Trittbretter mit Rädern verbunden sind) zu halten oder mit dem Steckenpferd über Hindernisse zu springen.

Zwei Stunden lang hatten die Kinder in der Turnhalle ihren Spaß. Aber auch in der Kita haben sie jeden Tag vielfältige Möglichkeiten, Sport zu machen und sich zu bewegen. „Wir haben beispielsweise im Eingangsbereich ein Motorikzentrum mit einer höhenverstellbaren Sprossenwand, und es gibt eine Motorikschaukel“, sagte die Erzieherin Claudia Basel. Beim täglichen Aufenthalt im Freien können die Kinder auf dem Spielplatz der Einrichtung toben.

„Eichhörnchen“ spielen seit 22 Jahren in der freien Natur

In der Waldgruppe „Eichhörnchen“ verbringen die Kinder sogar den ganzen Tag im Freien, spielen, wandern und picknicken im Rülauer Wald. Sie erkunden die Natur, klettern über Baumstämme, springen über Gräben und hüpfen im weichen Moos. Die Waldgruppe gibt es seit 22 Jahren.

„Bewegung und Sport sind bei uns an der Tagesordnung. Wir haben seit vielen Jahren eine Kooperation mit dem TSV Schwarzenbek“, sagte Claudia Basel, die für die Zusammenarbeit mit dem Schwarzenbeker Sportverein zuständig ist. Außerdem gibt eine Kooperation mit der Grundschule Nordost, wo für größere Sportvorhaben die dortige Turnhalle an der Cesenaticostraße genutzt wird.

Bewegungsfest in Kooperation mit der Sportjugend geht in die dritte Auflage

Das Bewegungsfest in der Turnhalle des TSV wurde bereits zum dritten Mal ausgerichtet. Das Ziel der Kooperation ist es, Kinder langfristig für Bewegung zu begeistern. Bereits im Kita- und Grundschulalter können die Mädchen und Jungen Sport im TSV machen. „Beim Kindertanz können schon die Drei- und Vierjährigen dabei sein“, sagte die TSV-Geschäftsführerin Mareike Neuber. Für Babys ab sechs Monate gibt es die Pampers-Gymnastik. Darüber hinaus gibt es weitere Angebote zum Mitmachen ein, beispielsweise das Kinderturnen, das Eltern-Kind-Turnen und die Gruppe „Spiel und Spaß für Kids“. „Trainieren wie die Olympiaspieger“, war das Motto des Bewegungsfestes. Am Schluss gab es zwar keine Medaillen, aber alle Kinder konnten stolz eine Urkunde mit nach Hause nehmen.