Mölln. Bürger haben online für Projekte gestimmt, eine Jury zudem Prioritäten. Was mit welchen Fördersummen bedacht worden ist.

„Nichts ist wertvoller für eine Region, als Menschen die für ihre Mitmenschen da sind. Wer sich ehrenamtlich engagiert, engagiert sich für das Wohlbefinden unserer Heimat.“ Und dies, so Kreissparkassen-Vorstand Dr. Stefan Kram, möchte das Geldinstitut unterstützen. Für die Neuauflage ihres Vereinspreises hat die Kreissparkasse statt der bisherigen 50.000 Euro in diesem Jahr sogar 100.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Dr. Stefan Kram, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg.
Dr. Stefan Kram, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg. © Marcus Jürgensen | MarcusJürgensen

111 Vereine und Organisationen hatten sich um Förderzuschüsse für ihre Projekte beworben. 48 wurden per Online-Voting von den Bürgern sowie von einer Jury ausgewählt und erhalten nun Fördergelder zwischen 6000 und 120 Euro. Die Höchstsumme geht in diesem Jahr an die DLRG in Mölln: Im Onlinevoting erreichte das Projekt 227 Stimmen, die Jury setzte den „Aufholplan Schwimmausbildung“ jedoch auf Platz eins ihrer Liste. Weil während der Pandemiezeit die Schwimmausbildung immer wieder ausgesetzt wurde, beträgt die Wartezeit für einen Platz mittlerweile mehrere Jahre. Dem will die DLRG durch das Anmieten weiterer Schwimmbahnen entgegenwirken. Zudem sollen Schwimmutensilien angeschafft werden. Dafür erhält die DLRG nun 6000 Euro.

Vereinspreis der Kreissparkasse fördert auch Projekte mit wenig Online-Stimmen

Auf Platz zwei setzte die Jury, in der neben Kram auch Schwarzenbeks Bürgermeister Norbert Lütjens, Claudia Rösen (Naturpark Lauenburgische Seen), Stephanie Arenz (Kreissportverband) und Peter Seibert, Leiter der Kreismusikschule, saßen, den Breitenfelder SV. Der Sportverein erhält 4000 Euro für sein Projekt gegen sexualisierte Gewalt, das sich speziell an Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen richtet. In einem Kursus im Herbst dieses Jahres soll diesen Menschen Wege aufgezeigt werden, Nein zu sagen und sich zu Wehr zu setzen.

Nur 70 Stimmen erhielt das Projekt des Fördervereins der Geesthachter Buntenskampschule, wurde von der Jury aber auf Platz drei gesetzt und mit 3000 Euro honoriert: Im Schulgarten sollen Lebensräume für Insekten angelegt und Bänke für die Schüler aufgestellt werden.

Kindergarten und Pferdegnadenhof können nun bauen

Die meisten Stimmen im Online-Voting konnte der Kindergarten St. Johannis in Krummesse auf sich vereinigen: 982 Teilnehmer-Stimmen brachten der Kita 4000 Euro für eine Sandkastenumrandung ein. Der Spielplatz der Kita ist mit dem kommunalen Spielplatz verbunden, wird nachmittags von allen Kindern genutzt. Dort finden auch Feste wie der Martinsmarkt oder die Kinderkirche statt, zudem gibt es drei Hochbeete. Weil am Ende der Umgestaltung das Geld alle war, fehlt noch die Umrandung der Sandkiste, die nun in Auftrag gegeben werden kann.

3500 Euro erhält der Pferdegnadenhof Friedrichsruh (898 Stimmen), der für die alten Pferde, die ganzjährige auf einer Koppel stehen, einen stabilen Unterstand errichten will. 3000 Euro als Zuschuss für ein neues Fahrzeuge erhält die DLRG Groß Sarau: Deren alter VW-Bus ist knapp 20 Jahre alt und hat bereits 319.000 Kilometer auf dem Tacho.

Von Boule bis Soccer: Geld gibt es auch für Vorhaben im Südkreis

Beim Publikumsvoting ganz oben sind auch die Kita St. Petri in Geesthacht, die 2500 Euro für einen Bewegungsraum bekommt, und der Förderverein der FF Schwarzenbek, der 2000 Euro für ein Miniaturlöschfahrzeug für die Kinderabteilung erhält. 2000 Euro erhalten auch der Förderverein Güster für eine Boulebahn sowie der Düneberger SV für einen „Soccercourt“ für Senioren.

So ein Miniaturlöschfahrzeug wie es die Feuerwehr Menden in NRW bereits hat, erhält nun auch die Feuerwehr in Schwarzenbek.
So ein Miniaturlöschfahrzeug wie es die Feuerwehr Menden in NRW bereits hat, erhält nun auch die Feuerwehr in Schwarzenbek. © Westfalenpost | Stefan Meinhardt

1250 Euro gibt es für die Börnsener Dalbekschule und ihr Projekt „Grünes Klassenzimmer“. Genauso viel erhalten die DLRG Sachsenwald (Rettungsbrett) und der TSV Schwarzenbek für eine Beschallungsanlage auf dem Sportplatz Schützenallee. „Die kommt nicht nur den Fußballern zugute, sondern auch den Leichtathleten, den American Football-Spielern und dem Schulsport“, freut sich Sven Reinke, sportlicher Leiter der Fußballabteilung.