Mölln. 300 Mädchen und Jungen haben sich für das Stadtspiel Tillhausen des Kreisjugendrings angemeldet. Was die Organisatoren planen.

Gemeinsam eine Vision für eine bessere und gerechtere Zukunft schaffen und eine Idee für demokratische Strukturen entwickeln: Das ist das Grundkonzept des Stadtspiels Tillhausen, das am kommenden Dienstag, 5. Juli, im Möllner Luisenbad in die 14. Auflage geht. Aktuell geben sich die Handwerker und auch viele freiwillige Helfer die Schraubenschlüssel und Vorschlaghämmer in die Hand, damit 300 Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 14 Jahren bei dem Stadtspiel Demokratie erleben können.

Den Anfang des Ferienprogramms macht das Stadtspiel Tillhausen

Die ersten Kinder kommen um 14 Uhr. Danach geht es gruppenweise weiter. Gegen 15 Uhr sind alle Teilnehmer vor Ort. Es werden insgesamt 280 Kinder aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg dabei sein und weitere 20 aus Slupsk, der polnischen Partnerstadt des Kreises Herzogtum Lauenburg.

„Wir sind jetzt beim Endspurt und freuen uns auf die Kinder. Jens Pechel hat zwar den stellvertretenden Vorsitz im Kreisjugendring abgegeben, bringt aber nach wie vor seinen Sachverstand ein, was uns sehr hilft“, betonte Arne Strickrodt, Geschäftsführer des Kreisjugendrings am Donnerstag während der Vorbereitungen für das Stadtspiel. „Wir sind nicht mehr ganz so schnell wie vor der Pandemie, weil wir einmal aussetzen mussten und neue Helfer dabei sind. Aber es läuft alles reibungslos“, sagte Pechel, der schon seit Anfang an Tillhausen mit begleitet hat.

Doppelte Premiere zur Eröffnung des Klassikers

Zur Begrüßung kommen der neue KJR-Vorsitzende ­Julian Schlicht und der ebenfalls frisch gewählte Möllner Bürgermeister Ingo Schäper (SPD). „Für beide ist der Eröffnung des Stadtspiels eine Premiere“, sagt Arne Strickrodt.

DRK-Helfer sorgen für deftige Kost – auch vegetarisch

Definitiv keine Premiere ist das Stadtspiel für die Helfer vom DRK. Unter der Leitung vom Kreisverband des Roten Kreuzes wird ein Team von Köchen für das leibliche Wohl der 300 Kinder und der gut 150 Betreuer sorgen. „Wir haben mal mit zwei Gulaschkanonen angefangen. Mittlerweile nutzen die Feldköche des DRK ihre Technik als Übung für Katastrophenschutzeinsätze, und wir haben auch sehr viel Mehrweggeschirr angeschafft“, sagt Jens Pechel.

Es gibt auch viele vegetarische Gerichte, sodass die Kinder und Betreuer auswählen können, ob sie sich fleischfrei ernähren wollen.

Erlernen von demokratischen Strukturen

Der Kern des Camps ist aber das Erlernen von demokratischen Strukturen. „Die Kinder werden Parteien bilden, Berufe ausüben und einen Bürgermeister wählen. Alle Entscheidungen werden demokratisch bei Versammlungen getroffen“, erläutert Arne Strickrodt das Konzept. Jobs gibt es im Camp von der Straßenreinigung über den Pfarrer bis hin zum Redakteur der Zeitung.

Bei der Bezahlung geht es dann aber fast kommunistisch zu. Jeder ist vor und nach der Mittagspause aktiv und bekommt dafür Geld, das für Dienstleistungen und Waren ausgegeben werden kann. Bezahlt wird traditionell mit dem Till-Taler. Davon gibt es für jeden zwölf Stück pro Tag.