Schwarzenbek. Am 6. Dezember ist ein 23-Jähriger am Bahnhof Schwarzenbek zusammengeschlagen worden. Führt eine schwarze Baseballkappe zum Täter?

Ein Schwerverletzter am Bahnhof, ein blutüberströmter brutaler Schläger aber kein Opfer und eine Frau, die an der Bushaltestelle angespuckt und bedroht wurde: Gleich drei Fälle halten die Schwarzenbeker Polizei und die Kripo Geesthacht in Atem. Über alle drei Fälle haben wir berichtet und entsprechende Zeugenaufrufe der Polizei veröffentlicht – bislang ohne Erfolg. Es gibt weder Zeugen noch eine heiße Spur. Das hat Sandra Kilian, Sprecherin der Polizeidirektion Ratzeburg am Mittwochnachmittag bestätigt.

Besonders viele Rätsel gibt den Beamten der Fall eines 23-Jährigen aus Bad Oldesloe auf, den Passanten in den frühen Morgenstunden des Nikolaustages schwer verletzt und ohne Bewusstsein neben dem Bahnhofsgebäude in Schwarzenbek aufgefunden haben. Die Polizei geht davon aus, dass der junge Mann aus dem Kreis Stormarn Opfer einer Straftat geworden ist und ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Bahnhofsbesucher haben den Rettungsdienst alarmiert

Die frühen Bahnhofsbesucher – möglicherweise befand sich auch ein Busfahrer darunter – hatten den Verletzten am Sonntag, 6. Dezember, gegen 3.50 Uhr entdeckt und den Rettungsdienst alarmiert. Als die Sanitäter eintrafen, waren sie bereits verschwunden. Die Retter sahen nur einen Mann in der Nähe, der wie ein Busfahrer gekleidet war. Dann hatten sie aber genug damit zu tun, den 23-Jährigen zu stabilisieren und in ein örtliches Krankenhaus zu bringen. Auch die Polizei konnte keine Zeugen am Tatort entdecken.

Bei einer Absuche des Geländes entdeckten die Beamten aber in unmittelbarer Nähe des Tatorts eine auffällige schwarze Baseballkappe mit der Aufschrift „ICON“, auf der Vorder- und Rückseite. Die Kappe gehört nicht dem Verletzten, aufgrund der Fundsituation könnte sie aber möglicherweise einem der Täter gehören. „Wir wissen nicht, ob es einen Tatzusammenhang gibt, wollen dieser Spur aber in jedem Fall nachgehen“, so Sandra Kilian.

Keinerlei Zeugen für zwei weitere Straftaten

Die Polizei sucht den Besitzer der Kappe. Hinweise nimmt die Kripo Geesthacht unter der Telefonnummer 04152/800 30 entgegen. offensichtlich haben sich auch die Hinweise erhärtet, dass der Verletzte Opfer einer Straftat geworden ist. Er befindet sich nach wie vor in ärztlicher Behandlung und konnte von Beamten der Kripo Geesthacht im Krankenhaus vernommen werden.

Über die Inhalte des Gesprächs wie auch über viele andere Details bewahren die Beamten jedoch Stillschweigen. „Das ist Täterwissen, das wir für uns behalten, für den Fall, dass wir einen Verdächtigen ermitteln“, so Sandra Kilian. Bislang haben sich allerdings keine Zeugen gemeldet. Somit bleibt die Baseballkappe die einzige heiße Spur.

Auch im Fall der 26-jährigen Janine H. die am 2. Dezember an der Bushaltestelle Gülzower Straße von einem Unbekannten angespuckt und beleidigt wurde gibt es keine Zeugen. Ebenso fehlt von einem Opfer, das im Oktober von einem Jugendlichen in einer Tiefgarage an der Berliner Straße zusammengeschlagen wurde, jede Spur.