Schwarzenbek

Stadtarchiv: Interesse an Familienforschung wächst

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Historiker Dr. Lukas Schaefer bekommt im Stadtarchiv auch viele internationale Anfragen zur Familienforschung.

Historiker Dr. Lukas Schaefer bekommt im Stadtarchiv auch viele internationale Anfragen zur Familienforschung.

Foto: Karin Lohmeier / BGZ/Karin Lohmeier

Historiker Lukas Schaefer klagt über Raumnot und zu hohe Feuchtigkeit in seinem Depot im Rathaus. Vergangenes Jahr 900 Anfragen.

Schwarzenbek.  „Im vergangenen Jahr hatte ich 900 Anfragen und persönliche Besuche. Die Anfragen kamen aus dem gesamten Bundesgebiet, einige zu historischen Ereignissen oder Personen sogar aus Belgien, Chile, Ecuador, Frankreich, Großbritannien,Mexiko, den Niederlanden, Schweden, der Ukraine und aus Südafrika“, erzählt Stadtarchivar Dr. Lukas Schaefer (37). Der promovierte Historiker ist seit 2018 Archivar für Schwarzenbek, Lauenburg, Wentorf und dem Amt Hohe Elbgeest. Die Kommunen gehören der 1984 gegründeten Archivgemeinschaft an. Die Stadt Geesthacht ist vor einigen Jahren aus diesem Verbund ausgeschert.

Der Historiker und bekennende Filmfan hat die Erfolgsgeschichte der „Gedächtnisse der Gemeinden“ fortgesetzt und jetzt Bilanz für die Jahre 2019 und 2020 im Sozial- und Kulturausschuss gezogen. Schaefer hat festgestellt, dass das Interesse an Familienforschung wächst . Immer häufiger kommen Menschen aus dem Ausland auf ihn zu, die familiäre Wurzeln in Schwarzenbek haben und sich für ihre Vorfahren interessieren. „Oft kann ich diesen Menschen helfen“, sagt Schaefer. So hat beispielsweise eine Frau aus der Provence Spuren einer Großtante im Südkreis gesucht - mit Erfolg.

Interesse an Familienforschung wächst und wächst

Das Stadtarchiv entwickelt sich immer mehr zu einer Fundgrube, weil die Datensätze ständig wachsen. Im Jahr 2019 hat unsere Zeitung mehrere Tausend Fotos aus den vergangenen Jahrzehnten an Schaefer überreicht, nachdem unsere Außenredaktion an der Lauenburger Straße 1 aufgelöst wurde. Auch umfassende Unterlagen zur Geschichte des Bundesgrenzschutzes in Schwarzenbek sind im vergangenen Jahr dazu gekommen.

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Das laufende Jahr stand allerdings ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. „Ich hatte einiges vor, die meisten Vorträge und Ausstellungen sind wegen der Kontaktbeschränkungen allerdings ausgefallen“, bedauert Schaefer. Von Juni bis August war das Archiv dann ganz geschlossen, weil Schaefer in Elternzeit war.

Archiv in Schwarzenbek platz aus allen Nähten

Ein Kernproblem ist und bleibt die Raumnot. Das Archiv in Schwarzenbek platzt aus allen Nähten, die Kartons mit Akten aus dem Rathaus, die noch digital erfasst werden müssen, stapeln sich meterhoch. „Die Kartons sind stabil, aber gut ist das nicht. Problematisch wird es vor allem, wenn ich Unterlagen benötige, die ganz unten im Stapel sind“, so Schaefer. Ein zweites Problem sei die extrem hohe Luftfeuchtigkeit. 20 Prozent sind für ein Archiv optimal, oft sind es 60 bis 70 Prozent. Damit droht Schimmel. Schaefer mahnt eine Lösung an.

( sh )