Schwarzenbek. Seit kurz nach den Sommerferien 2017 diskutieren Politik und Verwaltungen in der Europastadt und im Amt Schwarzenbek-Land hinter verschlossenen Türen über die Möglichkeit, wieder ein Schwimmbad in Schwarzenbek oder der näheren Umgebung zu bauen. Als diese Information Ende November zu unserer Zeitung durchsickerte, hatten Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig und Amtsvorsteher Klaus Hansen es plötzlich eilig, eine Pressekonferenz einzuberufen, um über das Vorhaben zu informieren (wir berichteten).
Machbarkeitsstudie steht noch aus
Passiert ist seitdem anscheinend nicht viel. Geplant ist eine Machbarkeitsstudie, die wohl um die 30 000 Euro kosten soll und möglicherweise von der Aktivregion Sachsenwald-Elbe gefördert werden könnte. In Auftrag gegeben ist sie aber noch nicht. Jetzt haben sich die Rettungsschwimmer vom Verein Siwa (Sicheres Wasser) zu Wort gemeldet. „Wir haben uns bereits mit Klaus Kamm von der Schwimmsparte des TSV abgestimmt und unsere Ideen für eine Schwimmhalle in einem Strategiepapier zusammengefasst. Dieses sollte in die Machbarkeitsstudie einfließen“, sagte Helge von Appen, Vorsitzender von Siwa am Freitag bei einer Pressekonferenz in Schröders Hotel.
Termin mit der Bürgermeisterin
Eigentlich wollte von Appen das Papier auch Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig übergeben und mit ihr darüber diskutieren. Einen Termin habe er aber nicht bekommen, so der Siwa-Chef. „Wir vermissen bei dem Verfahren Transparenz. Eigentlich müssten doch alle Beteiligten, die Interesse an einem Schwimmbad haben wie wir, der TSV, die DLRG, die Schwimmschule Delfin und natürlich die Bürger mit eingebunden und über den jeweiligen Sachstand informiert werden. Das ist leider nicht der Fall“, moniert von Appen.
Siwa legt Strategiepapier vor
Jetzt will er das Papier Politik und Verwaltung zustellen und hofft, dass sich auch andere Vereine und Bürger zu Wort melden. Die Forderungen von Siwa sind umfassend. „Für den Ausbildungsbetrieb bräuchten wir eine Halle mit sechs 25-Meter-Bahnen, einen Sprungturm und eine Wassertiefe von 3,6 Metern“, so von Appen. 150 Rettungsschwimmer hat Siwa in den vergangenen drei Jahren ausgebildet, 50 sind aktiv im Rettungsdienst an den Badeseen in Müssen und Allermöhe. Auch im Hallenbad könnten sie die Aufsicht unterstützen. Zudem wäre ein Außenbecken ideal.
Schnelle Realisierung gefordert
Siwa fordert eine schnelle Realisierung des Projekts und hat einen „sportlichen“ Zeitplan bis Ende 2019 aufgestellt. „Wir haben uns viel zu sehr daran gewöhnt, dass hier alles ewig dauert und Entscheidungen immer wieder vertagt werden. Damit muss Schluss sein“, sagt Siwa-Sprecherin Monika Retzlaff.
Ausgelöst hatte die Diskussion Grundschulleiterin Liane Maier, die beklagte, dass der zwingend vorgeschriebene Schwimmunterricht kaum zu realisieren sei.
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