Von Stefan Huhndorf

Schwarzenbek.
Wochenmarkt zurück auf den alten Markt, Weihnachtsmarkt wieder im Zentrum, keine Lkw mehr auf der Lauenburger Straße und endlich auch frei zugängliche öffentliche Toiletten bei Veranstaltungen: Es ist ein ganzes Bündel von Ideen, das Bürgerverein und Wirtschaftliche Vereinigung (WVS) gemeinsam mit Bürgern auf einer öffentlichen Versammlung am Dienstagabend in Schröders Hotel entwickelt haben. Wichtigste Voraussetzung für alle weiteren Schritte ist aber: Der Schwerlastverkehr muss raus aus der Innenstadt.

423 Lkw rollen täglich durch das Stadtzentrum - mindestens. Denn diese Zahl stammt aus einer Erhebung aus dem Jahr 2010. Zwischenzeitlich hat der Schwerlastverkehr zugenommen, neuere Zählungen liegen aber noch nicht vor.

"Die Bundesstraße 209 muss aus der Ortsmitte genommen werden. Das ist eine Grundvoraussetzung für weitere Schritte", sagt Ute Stimper, Vorsitzende des 400 Mitglieder zählenden Bürgervereins. "Tempo 30 werden wir zwar auch dann nicht bekommen, wenn die Ortsdurchfahrt eine kommunale Straße wird, aber es kann ein Verbot für Lkw kommen. Das ist wichtig", ergänzt Uwe Krützmann, Vorsitzender der Wirtschaftlichen Vereinigung.

Die Chancen stehen gut: Im Kieler Verkehrsministerium wird die Verlegung der B 209 auf die Kerntangente geprüft (wir berichteten). "Das Ergebnis müsste bis zur Novembersitzung der Stadtvertretung vorliegen. Dann werden wir erneut einen Antrag auf Verlegung der Bundesstraße auf die Kerntangente stellen", sagt CDU-Fraktionsvorsitzende Heike Wladow. Ein erster Anlauf war im Januar am Widerstand der SPD gescheitert. Die Sozialdemokraten befürchten, dass mit der Umsetzung dieser "Umgehung light" der Bau einer richtigen Umgehungsstraße in Gefahr ist.

Diese Befürchtung hatte allerdings Verkehrs-Staatssekretär Dr. Frank Nägele bei einem Besuch in Schwarzenbek entkräftet.

Wichtig ist allen Beteiligten aber auch, dass der alte Markt wieder zum Zentrum der Innenstadt wird. "Wir werden erneut versuchen, die Marktbeschicker zu einem Umzug des Wochenmarktes auf den alten Markt zu bewegen. Dort gehört er hin. Wenn die Händler ihre Zugfahrzeuge an anderer Stelle parken, gibt es dort auch keine Platzprobleme", betont der CDU-Vorsitzende Heino Meier. "Der Markt war früher auch dort. Das hat die Innenstadt belebt. Jetzt ist er zu weit von den Geschäften an der Lauenburger Straße weg. Der Ritter-Wulf-Platz ist ohnehin ein besserer Parkplatz als ein Marktplatz", meint Krützmann.

Auch der Weihnachtsmarkt soll 2016 auf den alten Markt zurückkehren. In diesem Jahr wird er noch einmal bei der Feuerwehr abgehalten, weil der alte Markt durch den Abriss von Jugendtreff und Kaiserhof auch im Dezember noch Großbaustelle sein wird. Mit ihren Plänen wollen Bürgerverein und WVS demnächst Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig konfrontieren.

Erstes greifbares Ergebnis der Versammlung sind mobile Toiletten. Die Handwerker Heino Meier, Günter Studt und Thomas Lamm wollen einen Bauwagen zu diesem Zweck herrichten. Bislang fehlten öffentliche Toiletten bei Veranstaltungen.