Von Stefan Huhndorf

Schwarzenbek.
Der Bahnhof ist die denkbar schlechteste Eintrittkarte für die Stadt. Das Gebäude verfällt immer mehr, seitdem ein privater Besitzer es gekauft hat, die Sauberkeit lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Ulrike Schip war es bei der Verbrüderungsfeier peinlich, dass ihre Gäste aus Sierre (Schweiz) dort über den vielen Abfall in der Unterführung klagten. Die Erste Stadträtin Sigrid Binder beklagte, dass Ortsfremde sich nicht orientieren können, weil eine Beschilderung zur Innenstadt und den Sporthallen fehlt. Roswitha Bellmann von der Europa-Union moniert, dass Pendler, die mit dem Rad kommen, nach 7 Uhr morgens keinen freien Fahrradständer mehr finden. Und Uwe Krützmann, Vorsitzender der Wirtschaftlichen Vereinigung Schwarzenbek (WVS), beklagt das gesamte Erscheinungsbild. "Wir müssen erreichen, dass es unseren Besuchern wieder Spaß macht, in Schwarzenbek auszusteigen", sagt der Schuhhändler.

Der schlechte Zustand des Bahnhofs ist seit Jahren ein Dauerbrennerthema. Die Situation wird nicht einfacher, weil ein privater Investor die aus dem Jahr 1970 stammende Schalterhalle im Frühjahr 2014 für 21 000 Euro ersteigert hat und das marode Backsteingebäude jetzt verfallen lässt.

Nun will die Stadt einen erneuten Anlauf unternehmen, um das "Tor zu Schwarzenbek" zumindest ein wenig attraktiver zu machen.

Die Stadt hat einen Antrag auf Fördermittel für eine Bike-&-ride-Anlage gestellt und bewilligt bekommen. "Es ist Eile geboten, weil die Mittel nur in diesem Jahr zur Verfügung stehen", betonte Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig (UBS) bei der jüngsten Bauausschusssitzung. Die Planungen zur Verbesserung für radelnde Pendler laufen und sollen bei der Bauausschusssitzung am 15. Oktober vorgestellt werden.

Außerdem plant die Verwaltungschefin in den kommenden Wochen eine Bahnhofskonferenz. Dazu sollen nicht nur Vertreter von der Deutschen Bahn AG und Nah.SH eingeladen werden, sondern auch der Besitzer des Bahnhofsgebäudes. Gemeinsam mit allen Beteiligten will die Bürgermeisterin über die Sauberkeit am Bahnhof und ein mögliches Nutzungskonzept für das Gebäude sprechen, wie Stadtsprecher Olaf Dreyer mitteilt.

Kurzfristig soll bereits die Ausschilderung im Bahnhof verbessert werden. Wer in Schwarzenbek ankommt und ortsfremd ist, weiß bislang nicht, in welche Richtung er gehen muss, um die Innenstadt oder die stark frequentierten Sporthallen an der Buschkoppel zu erreichen.