Schwarzenbek (sh). “Wenn er nüchtern ist, ist er ganz lieb. Deshalb habe ich ihn ja auch mal geheiratet“, sagte Annika F. (31) gestern im Amtsgericht Schwarzenbek.

Schwarzenbek (sh). "Wenn er nüchtern ist, ist er ganz lieb. Deshalb habe ich ihn ja auch mal geheiratet", sagte Annika F. (31) gestern im Amtsgericht Schwarzenbek.
Nur leider ist Clemens F. (32, Namen von der Redaktion geändert) selten nüchtern. Und betrunken neigt der Lauenburger mit einem langen Vorstrafenregister wegen Diebstählen, Fahrens ohne Führerschein, Körperverletzung und immer wieder Trunkenheit zu Gewalttaten. Daran ist letztlich auch seine Ehe zerbrochen - nur wollte er das nicht wahrhaben.

Der schlanke Mann mit dem kurzen Haarschnitt hat seine angehende Ex-Frau - die Scheidung läuft - immer wieder angerufen, mehrfach die Scheiben an ihrer Wohnungstür eingeschlagen und ihr die Polizei geschickt. "Sie hat gesagt, dass sie alle mit dem Messer aufschlitzt. Da habe ich die Polizei gerufen", sagt der Mann mit leiser Stimme und schaut immer wieder mit einem Lächeln im Gesicht auf seine Ex-Frau im Zeugenstand.

Die wollte eigentlich erst gar nicht aussagen, weil sie Angst hat. Die Drohung, alle aufzuschlitzen zu wollen, streitet sie ab. Stattdessen habe der Angeklagte ihr und ihrer Mutter am Telefon gedroht, ihnen die Köpfe abzuschneiden. "Da war ich betrunken, wie bei allen Vor-fällen", räumt der Hartz-IV-Empfänger ein. Trotz Kontaktverbots belästigte er die31-Jährige immer wieder.

Wegen Verstoßes gegen das Gewaltschutzgesetz, Sachbeschädigungen und der Drohungen verurteilte Richterin Insa Oppelland den Lauenburger schließlich zu 560 Euro Geldstrafe - 70 Tagessätzeà 8 Euro. Die will Clemens F. monatlich in 20-Euro-Raten abstottern.