Gülzow
(cus).
Sie ist die einzige Kindertagesstätte im weiten Umkreis, die eine Garage besitzt: "Die haben wir damals für den Bus gebaut, mit dem die Kinder aus Kollow gebracht wurden", erinnert sich 20 Jahren nach Einweihung Gülzows damaliger Bürgermeister Günther Noß (69). Den Kleinbus gibt es schon lange nicht mehr, dennoch beherbergt die Garage weiterhin Fahrzeuge: den Rasenmähertraktor und die Gruppenwagen der Kita.

Am Sonntag, 20. September, feiert die evangelische Kita Löwenzahn ihren 20. Geburtstag. "Der eigentliche Einweihungstermin war erst im Dezember, wir feiern aber am Weltkindertag", sagt Kita-Leiterin Silvia Frink. Der Tag beginnt mit einem Gottesdienst in der Kita in der Hauptstraße 19 a. Von 12 bis 17.30 Uhr folgt ein Tag der offenen Tür mit Kinderschminken, Spielen, Fotorallye und "Otto, der Gaukler". Von 12 bis 14.30 Uhr wird er mit den Kindern Zirkuskunststücke einüben, die anschließend öffentlich vorgeführt werden. Für das Büfett sorgen die Eltern der derzeit 50 Kita- und Krippenkinder.

Seit Mitte der 1970er-Jahre hatte es in Gülzow einen Spielkreis gegeben. "In den 1990er-Jahren haben wir verschiedene Bebauungspläne aufgelegt mit dem Ziel, junge Familien nach Gülzow zu holen. Der Bau der Kita war die logische Konsequenz", so Noß. Gemeinsam mit Kollow, Krukow und Juliusburg, die bereits zum Schulverband gehörten, wurde der Bau geplant: 1,1 Millionen D-Mark (etwa 560 000 Euro) sollte die Kita maximal kosten. Inklusive Garage wurden es knapp 900 000 D-Mark.

Maßgeblichen Anteil daran hatte auch der "Bauausschuss", der aus drei Gemeindepolitikern, dem damaligen Pastor Lothar Weihmann, einer Mitarbeiter-Vertreterin und Uta Winter als damaliger Elternvertreterin bestand. Sie spielten 30 000 D-Mark Planungskosten ein, auch weil Uta Winter die Einrichtungsplanung übernahm. "Einige Möbel habe ich wiedererkannt, aber sonst hat sich ganz viel geändert", staunte Winter bei ihrem Besuch: Die einst weißen Wände präsentieren sich jetzt in Pastelltönen.

Möglich wurde dies durch ein weiteres einschneidendes Ereignis: Im Herbst 2013 wurde im Haus ein Wasserschaden entdeckt, der eine Grundsanierung notwendig machte, nachdem bereits im Jahr 2010 die Kita umgebaut worden war: Die 20-köpfige Halbtagesgruppe ist damals ins benachbarte Petri-Haus umgezogen und hat in der Kita Platz für eine zehnköpfige Krippengruppe gemacht. Zu deren fünfjährigem Bestehen wird auch ein Spielplatz für die allerkleinsten Kita-Besucher eingeweiht.