Von Stefan Huhndorf

Schwarzenbek.
Alle Jahre wieder kommt die Uhlenhorst - und zwar auf die Tagesordnung der Stadtvertreter. Die mit Kopfsteinpflaster belegte Straße ist marode, die Gehwegplatten sind schief und zum Teil auch kaputt. Dadurch werden sie zu Stolperfallen. Und wer nicht langsam fährt, ruiniert sich das Fahrwerk. Das Problem ist nicht neu, eine Lösung ist teuer. Mehrere Gutachten zu dem Thema liegen bereits vor. Demnach kostet der Ausbau der Straße 877 600 Euro.

Allerdings ist nach wie vor unklar, wie die Straße eingestuft wird. Das soll ein Fachanwalt klären, wie Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig dem Stadtverordneten Helmut Stolze (FDP) auf eine Anfrage hin jetzt schriftlich mitteilte. Von dem Ergebnis der Prüfung hängt ab, welchen Anteil an den Kosten die Anwohner tragen müssten. Sofern es sich um eine Anwohnerstraße handelt, müssten die Grundeigentümer 90 Prozent der Kosten tragen. Wird sie als Haupterschließungsstraße eingestuft, läge der Anwohneranteil bei 60 Prozent. Folge: Die Stadt müsste 351 000 Euro zahlen.

Stolze möchte jetzt eine Entscheidung. "Wenn wir uns für den Ausbau entscheiden, müssen wir nicht nur weitere Planungskosten in den Haushalt für das kommende Jahr einstellen, sondern auch Ausführungskosten. Sonst macht das keinen Sinn", sagt der Liberale.

Eberhard Schröder von der Wählergemeinschaft FWS geht indes einen Schritt weiter. Er hat eine Modellrechnung aufgemacht, wie sich der Ausbau für die Stadt rechnen könnte - befindet sich Schwarzenbek doch wegen seiner Verschuldung noch in der Haushaltskonsolidierung.

"Würde die Stadt bei den aktuell niedrigen Zinsen einen Kredit mit zwei Prozent Verzinsung und einem Prozent Tilgung aufnehmen, würden wir 10 530 Euro jährlich bezahlen müssen. Dafür hätten wir eine neue Straße. Wegen der Schäden müssen wir derzeit jährlich knapp 10 000 Euro für Ausbesserungen und Unterhalt für die Uhlenhorst ausgeben. Das wäre für uns also kostenneutral", so der pensionierte Bankkaufmann. Die Stadtvertreter tagen am Donnerstag, 24. September, um 19 Uhr im Rathaus.